Grundsätzlich richten sich die Forschungsaktivitäten an der Technischen Hochschule Deggendorf in vier Richtungen. Verschiedene interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte prägen dabei das wissenschaftliche Profil der Hochschule. Es geht um “Digital Technologies“, “Sustainable Production & Energy Technologies“, “Smart Materials“ sowie “Quality of Life & Healthcare“.
Die THD gilt als Erfinder des Konzepts Technologietransferzentren, die sogenannten Technologie Campus (TC). Sie bilden die Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Derzeit betreibt die THD 17 der insgesamt 27 TC in Bayern und damit mehr als jede andere bayerische Hochschule. Im Zentrum für Angewandte Forschung (ZAF) laufen unter der Leitung des Vizepräsidenten für Forschung und Transfer die Fäden zusammen.
Erfahren Sie mehr über unsere Forschungsaktivitäten in unseren Publikationen, unseren Blogbeiträgen oder durch den Besuch einer unserer Veranstaltungen.
Von 4. bis 8. November fand an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ein Workshop im Rahmen des Projektes “Towards Open Science Communities Development in Sub-Saharan Africa Region“, kurz OSCAR 2.0, statt. Teilnehmende aus fünf Ländern erarbeiteten dabei neue Strategien, um Wissenschaft und Forschung zugänglicher, transparenter und nachvollziehbarer zu machen.
Die Workshop-Woche stand ganz unter dem Motto Open Science, speziell wie offene Forschung in der EU und im südlichen Afrika nachhaltig weiterentwickelt werden können. Die Grundidee von Open Science und offener Forschung ist es, allen Menschen weltweit freien Zugang zu wissenschaftlicher Forschung und ihren Methoden zu ermöglichen. Die UNESCO hat die Ziele von Open Science so definiert, dass einerseits ein gerechterer Zugang zur Wissenschaft ermöglicht wird und andererseits ein besserer Beitrag zur Lösung globaler Probleme geleistet werden kann. Diese Ziele greift OSCAR 2.0 auf und erste Ansätze dazu wurden in den vergangenen Tagen in Deggendorf erarbeitet.
Die Workshopteilnehmenden von Forschungseinrichtungen aus Botswana und Sambia entwickelten dazu gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden, Slowenien und der THD Konzepte, um nationale und regionale Herausforderungen anzugehen und den Zugang zur Wissenschaft vor Ort zu erleichtern. Darüber hinaus lag der Fokus in der Woche auf Studierenden und wie diese bereits während des Studiums dafür sensibilisiert werden können, transparent und offen zu forschen. Wichtig dabei war immer die Frage, wie vor allem bei sozialen und ökologischen Projekten die betroffene Bevölkerung aktiv in den Forschungsprozess einbezogen werden kann.
OSCAR 2.0 wird von Erasmus+ gefördert und ermöglicht dadurch den Projektpartnern in den nächsten drei Jahren die Infrastruktur zu Open Science einrichtungsbezogen sowie über Ländergrenzen hinweg auszubauen. Dazu wird auf Kompetenzen und Wissen von geschulten Forschenden und dem wissenschaftlichen Nachwuchs aufgebaut sowie die politischen Rahmenbedingungen erweitert und gemeinsame Standards für Open Science entwickelt. Somit wird die Wahrnehmung von Hochschulen in der Gesellschaft als Wissensträger verbessert, die Bevölkerung an der Forschung beteiligt und die Wettbewerbsfähigkeit der teilnehmenden Forschungspartner, wie der THD, weiter ausgebaut. Weitere Informationen zu OSCAR2.0 und dessen Ziele finden sich auf der Projektwebsite unter: https://oscar2o.org/.
Kurz vor seinem Ende wurde das niederbayerische Projekt DeinHaus 4.0 der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) noch einmal bundesweit geehrt. Beim diesjährigen Zukunftspreis des Verbands der Ersatzkassen (vdek) belegten Prof. Dr. Horst Kunhardt und Alexandra Glufke mit ihrem Projektteam den mit 6.000 Euro dotierten 2. Rang. Sichtlich stolz nahm THD-Professor Kunhardt am 6. November in Berlin die Ehrung für das Herzensprojekt »DeinHaus4.0 Niederbayern – Länger leben zu Hause« entgegen.
Insgesamt hatten sich bei der Ausschreibung des vdek rund 70 Projekte beworben. „Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir mit dem Projekt nun schon zum zweiten Mal einen Bundespreis bekommen konnten“, so Kunhardt. Denn bereits 2022 seien die Deggendorfer im Wettbewerb »Digitale Orte im Land der Ideen« unter mehr als 200 Einreichungen in den Top-Ten gelandet. Kunhardt betont, dass die Stadt Deggendorf und ihre Hochschule „mit dem Projekt DeinHaus4.0, das im Zeitraum vom 2018 bis 2024 mit ca. 4,5 Mio. Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert wurde, nicht nur regionale, sondern auch bundesweite Aufmerksamkeit erreichen konnte.“ Und zwar mit einem absoluten Zukunftsthema. Angesichts einer alternden Gesellschaft und einem sich immer bedrohlicher bemerkbaren Mangel an Pflegefachkräften. Kunhardt ist davon überzeugt, dass DeinHaus4.0 nicht nur interessante digitale Optionen für ein längeres, unabhängiges Leben für ältere Menschen im eigenen Heim aufzeigen konnte. „Es ist außerdem ein gutes Beispiel, welchen Mehrwert die interdisziplinäre und multiprofessionelle Forschung ergeben kann. So waren in unserem Projekt Informatik, Pflegewissenschaft, Sozialwissenschaften, Medizin und Ökonomie beteiligt.“
Der vdek prämiert seit 2010 mit dem vdek-Zukunftspreis herausragende Projekte zur Verbesserung der Versorgung, insbesondere solche, die die sich ändernden Versorgungsbedarfe in einer älter werdenden Gesellschaft in den Blick nehmen. Mit der Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2024 suchten die Ersatzkassen speziell nach Projekten und Best-Practice-Beispielen, die dazu beitragen, die häusliche Pflege zu stärken und die Rahmenbedingungen sowohl für die zu Pflegenden als auch für die Pflegekräfte sowie die An- bzw. Zugehörigen zu verbessern.
2014 haben sich die sechs ostbayerischen Hochschulen - OTH Amberg-Weiden, TH Deggendorf, Hochschule Landshut, Universität Passau, Universität Regensburg und OTH Regensburg – im Netzwerk INDIGO zusammengeschlossen. Das Ziel: die dauerhafte Stärkung der Region Ostbayern als exzellenter Wissenschaftsstandort aber auch als Ort von leistungsstarken und erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen. In diesem Jahr feiert das Netzwerk INDIGO sein 10-jähriges Bestehen und blickt zurück auf eine Erfolgsgeschichte der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit.
„Das Netzwerk sollte die ostbayerischen Universitäten Passau und Regensburg sowie die Hochschulen Amberg-Weiden, Deggendorf, Landshut und Regensburg mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen und Stärken einbinden. Wir waren überzeugt, dass wir unsere Qualität und unser Gewicht gemeinsam besser deutlich machen können. Deshalb wollten wir unsere Zusammenarbeit stärken und unsere wissenschaftlich-fachlichen Kompetenzen im Handlungsfeld Internet und Digitalisierung gemeinsam bereitstellen“, so Prof. Dr. Burkhard Freitag, der als damaliger Präsident der Universität Passau der Hauptinitiator des Netzwerks war. Dahinter stand auch die Überzeugung, dass viele Fragestellungen in diesem Themenfeld nicht isoliert von einzelnen Fachdisziplinen adäquat bearbeitet werden können. „Dass das Netzwerk inzwischen verstetigt ist, zeigt, wie wichtig allen sechs Hochschulen die vertrauensvolle Kooperation ist, die in den letzten Jahren nicht zuletzt ausgehend vom Projekt TRIO entstanden ist. Gemeinsam ist man einfach deutlich sichtbarer und wir können, gerade durch die unterschiedlichen Hochschultypen und die Vielzahl der Disziplinen aus der Region für die Region eine Bandbreite anbieten, die ziemlich einmalig ist“, so Prof. Dr. Tomas Sauer, Sprecher des Steuerkreises.
Aktivitäten und Erfolge des Netzwerks
„Wir sind stolz darauf, dass INDIGO in seinen Aktivitäten so breit aufgestellt ist“, freut sich Anne-Kathrin Böhm. Dazu gehören die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Unterstützung von Forschungskooperationen. Hierbei fördert das Netzwerk insbesondere die fachübergreifende Kooperation auf dem Gebiet der angewandten Forschung und der Grundlagenforschung zwischen den Hochschulen. Speziell für das Thema Künstliche Intelligenz (KI) wurde 2020 der KI Campus Ostbayern (KICO) ins Leben gerufen. KICO ist eine Kooperationsplattform, mit der die beteiligten Hochschulen ihre Kompetenzen zum Thema KI bündeln, den wissenschaftlichen Austausch stärken und die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Gesellschaft verstärkt ausbauen wollen. Austausch, Kommunikation und Vernetzung sind zentrale Parameter des Netzwerkes, das sich als Wissens- und Informationsdrehscheibe für Mitglieder und Kooperationspartner versteht. Ein weiterer Erfolg der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit ist das Projekt TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern), das aus der erfolgreichen Kooperation im Netzwerk INDIGO hervorgegangen ist. Im Verbund zwischen den sechs ostbayerischen Hochschulen kooperierte TRIO im Bereich des Wissens- und Technologietransfers mit regionalen Partnern und wurde zwischen 2018 und 2022 im Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ gefördert.
Fortführung des Netzwerks
Auch in Zukunft setzen die INDIGO-Mitgliedshochschulen auf die etablierte Zusammenarbeit der letzten Jahre und möchten das Netzwerk fortführen. Bereits im Juli 2022 trafen sich die Präsidenten der ostbayerischen Universitäten und Hochschulen, um die Fortführung ihrer Zusammenarbeit im Netzwerk INDIGO zu beschließen. Hierfür wurde ein Rahmenvertrag zwischen den INDIGO-Mitgliedshochschulen geschlossen, sodass die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Netzwerk auf diese Weise manifestiert wurde. Neben bereits bestehenden Forschungskooperationen werden die gemeinsamen Aktivitäten im Wissens- und Technologietransfer ausgeweitet und der interdisziplinäre Dialog zwischen verschiedenen Fachdisziplinen weiter gefördert. Auch bereits etablierte Formate, wie die Transferkonferenz TRIOKON, werden zukünftig fortgesetzt und in Zusammenarbeit mit allen Mitgliedshochschulen sowie Kooperationspartnern weiterentwickelt. Das Netzwerk INDIGO zeichnet sich hierbei durch geeignete Vernetzungs- und Kommunikationsaktivitäten aus und schafft ein Bewusstsein für die vorhandene wissenschaftliche Expertise und die Belange der INDIGO-Mitgliedshochschulen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
In ihrer Abschlussveranstaltung am 8. Oktober präsentierte das Projektteam „AutoClean“ ihre automatisierte Nachbearbeitungsstation für den pulverbasierten 3D-Druck. Es handelt sich dabei um ein deutlich zeitsparenderes und kostengünstigeres System für die additive Fertigung. Entwickelt wurde das Projekt in einer engen Zusammenarbeit der beiden Technologie Campi (TC) der Technischen Hochschule Deggendorf in Hutthurm (TCH) und Cham (TCC) mit den Industriepartnern thinkTEC 3D GmbH und SHL AG. Der erfolgreiche Abschluss demonstriert den gelungenen Wissenstransfer zwischen Forschung und Industrie, und leistet einen wertvollen Beitrag zur Stärkung mittelständischer Unternehmen in der Region.
"AutoClean" automatisiert den bislang manuellen und zeitintensiven Nachbearbeitungsprozess von 3D-gedruckten Bauteilen im Pulverbett. Dazu zählen das Entfernen von Restpulver sowie das Sortieren und die Qualitätskontrolle. Mittels KI-gestützter Bilderkennung und einem intelligenten Greifsystem wurde ein System entwickelt, das auf die Anforderungen spezifischer Bauteile abgestimmt werden kann und individuelle Nachbehandlungen überflüssig macht.
Die Technologie stellt einen deutlichen Fortschritt in der Automatisierung der additiven Fertigung dar und unterstreicht die Chancen für weitere Innovationen in der Region. „Diese Leistung zeigt das Potenzial unserer Zusammenarbeit. Die vielen Möglichkeiten für zukünftige technologische Entwicklungen motivieren uns, die Partnerschaft weiter zu vertiefen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam an einem Folgeprojekt zu arbeiten", so Nils Rabeneck, wissenschaftlicher Mitarbeiter am federführenden TC in Hutthurm.
Das Projekt "AutoClean" führt ein KI-gestütztes, vollautomatisiertes Sortier- und Reinigungssystem ein. Die Station, die am TCC gebaut wurde, integriert automatisierte Qualitätsprüfung und Materialhandhabung. Um die Entwicklung und Optimierung der Prozesse zu unterstützen, wurden zuvor Simulationen durchgeführt, die Reinigungs- und Greifvorgänge analysierten. Die Reinigung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst durch Entpulverung mittels Rüttelplatte, gefolgt von einer Feinreinigung per Strahlvorgang.
Gefördert wurde das zweijährige Projekt (Laufzeit: 10/2022 – 09/2024) durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Das Gesamtvolumen betrug 1.110.711 Euro.
Im Beisein des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, wurde am 30. September in Oberschneiding das »Bioengineering Transformation Lab« der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) feierlich eingeweiht. In einem interdisziplinären Team der Bio-, Material- und Ingenieurswissenschaften soll dort in den kommenden Jahren unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Jeff Wilkesmann sowie der Forschungs- und Laborleitung durch Dr. Richard Janissen geforscht und entwickelt werden. Die Ziele sind dabei hoch gesteckt.
Prof. Peter Schmieder, Leiter des Bayerischen Innovations und Transferzentrums (BITZ) in Oberschneiding und Mitbegründer des Transformation Labs, will sich in Zukunft mit Innovationen alleine nicht zufriedengeben. „Das Bioengineering hat enormes Potential, Produkte zu entwickeln, die tatsächlich Märkte erfolgreich besetzen oder sogar aus den Angeln heben können. Das ist es, was wir mit Transformation meinen. Wir wollen an echten Game Changern forschen und auch an deren wirtschaftlicher Verwertung.“ Heißt: High-End-Innovationen sollen im Transformation Lab entwickelt, erstmals für die Umsetzung erprobt und schließlich zu industrialisierungsfähigen Produkten standardisiert werden. Auch Wissenschaftsminister Blume verwies in seinem Grußwort darauf, dass man für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung zusätzlich auf neue Industrien setzen müsse und sich nicht immer nur auf diejenigen verlassen könne, die es seit 100 oder 150 Jahre gebe.
Seit seinem Amtsantritt im Februar 2022 sei Blume ein Bewunderer der Tatkraft der THD geworden und bezeichnete das BITZ bei der Veranstaltung am Montag als „unser niederbayerisches Tor zum Silicon Valley.“ Der Minister weiter: „Das Bayerische Innovationstransferzentrum BITZ in Oberschneiding ist eine echte Erfolgsgeschichte. Die TH Deggendorf als Erfinderin unserer Technologietransferzentren macht hier im Landkreis Straubing-Bogen vor, wie’s geht: Sie bringt Talente und Technologie zusammen und setzt starke Impulse für neue Industrien. Das alles mit Know-how und in enger Kooperation mit Partnern aus dem Silicon Valley. Der neue Fokus liegt nun auf Bioengineering – einem entscheidenden Zukunftsfeld!“
Letzteres hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass es der THD gelungen ist, „mit Jeff Wilkesmann und Richard Janissen zwei international absolut renommierte Wissenschaftler für diese Bioengineering-Mission an den Standort Oberschneiding zu locken“, wie THD-Präsident Prof. Waldemar Berg bestätigt. Das Transformation Lab am Standort des BITZ Oberschneiding werde im Rahmen der Hightech Agenda Bayern und der Hightech Transfer Bayern-Initiative mit Personal- und Sachmitteln in Höhe von insgesamt bis zu knapp drei Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren gefördert. Wenn alles läuft wie geplant, wird Staatsminister Blume seinem abschließenden Versprechen sicherlich mit Freude Folge leisten: „Ich komme gerne wieder nach Oberschneiding.“ Einen besonderen Dank richtete der Minister dabei auch an MdL Josef Zellmeier und Oberschneidings Bürgermeister Ewald Seifert für ihren unermüdlichen Einsatz für das BITZ.
Die Europäische Union hat ein bedeutendes Forschungsprojekt zur Entwicklung eines neuartigen Konzepts der Informationsübertragung für aktive implantierte medizinische Geräte (eng. AIMD) bewilligt. Die Technische Hochschule Deggendorf (THD), Universität Regensburg (UR) und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU) sind Kooperationspartner.
AIMD wie Herzschrittmacher oder implantierte Defibrillatoren arbeiten autonom im Körper und unterstützen Körperfunktionen oder geben Medikamente ab. Zu Steuerungs- und Kontrollzwecken müssen Daten dabei effizient an körperexterne Geräte übertragen werden. Das Projekt ERMES (Information transfer between medical doctors and implanted medical devices via synthetic molecular communication) zielt darauf ab, innovative Kommunikations- und Sensorsysteme zu entwickeln, die die Herausforderungen bei der Datenübertragung zwischen AIMD und externen Geräten überwinden. Die eingeschränkten Möglichkeiten dieser Geräte stellen eine erhebliche Hürde für medizinische Fachkräfte dar, insbesondere aufgrund der Limitierungen klassischer Übertragungswege innerhalb des Körpers.
Letztlich soll das Projekt zu einer besseren Patientenversorgung führen. „Zukünftige Anwendungen könnten die Behandlung von Tumoren und chronischen Krankheiten sowie die Überwachung des Gesundheitszustands umfassen, indem bestimmte Moleküle (Biomarker) mithilfe der AIMD überwacht werden“, so Projektleiter der THD, Prof. Dr. Aung.
Für das Projekt ERMES stellt die Europäische Union im Rahmen des hoch kompetitiven Förderprogramms Horizon Europe - European Innovation Council Pathfinder Open - 3,7 Millionen Euro über einen Förderraum von 36 Monaten zur Verfügung. Geleitet wird das Projekt an den bayerischen Hochschulen von Prof. Dr. med. Thiha Aung (THD, Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften), Prof. Dr. Silke Härteis (UR) und Dr. Max Schäfer (FAU). Zu den weiteren Partnern zählen Institutionen aus Finnland und Frankreich, sowie die federführende Università di Catania in Italien. Zusätzlich ergänzen vier Unternehmen das Konsortium um ihre Expertise.
Am Donnerstag, den 08. August kamen die Partner des Projekts 5G in der Nationalparkregion (5GNPR) in Spiegelau zu dem Abschluss eines Teilbereichs des Projekts zusammen, in dem der Aufbau eines automatisierten Bus Shuttles für Touristen getestet wurde. Neben dem Technologie Campus (TC) Freyung, einem Forschungsstandort der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), welcher die Projektleitung inne hat, sind die Unternehmen Schiller Automatisierungstechnik, b-plus technologies, DBRegio und die Gemeinde Spiegelau an diesem Teilbereich beteiligt. Das Pilotprojekt soll wichtige Erkenntnisse über die Effizienz von autonomen Fahrzeugen in abgelegenen und naturbelassenen Gebieten liefern.
Das Projekt 5GNPR wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und erforscht Anwendungen von 5G für verschiedene Einsatzszenarien in der ländlichen und waldreichen Mittelgebirgsregion rund um den Nationalpark Bayerischer Wald. Diese werden in touristisch geprägten Gemeinden wie Spiegelau getestet. Der Test des Aufbaus eines automatisieren Bus Shuttles deckt dabei die Projektsäule Mobilität und Verkehr ab. Die konkrete Teststrecke des Busses führte dabei vom P+R Parkplatz in Spiegelau zum Parkplatz „Gfäll“. Laut dem Projektkoordinator des TC Freyung, Sebastian Kohler, barg die Streckenbegebenheit hierbei einige Herausforderungen, die im Rahmen des Projekts gemeistert werden mussten. Zahlreiche Sensoren und Kameras, die am Bus angebracht wurden, sammelten und werteten Daten in Echtzeit aus, um eine sichere und präzise Navigation zu ermöglichen.
Die dabei erlangten Ergebnisse können anschließend als Modell für ähnliche Regionen weltweit dienen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität der Zukunft leisten. „In Deutschland ist der Mangel an Fahrpersonal bereits sehr groß. Das automatisierte und in Zukunft auch das autonome Fahren kann dazu beitragen, diese Lücke künftig zu schließen. Die Erkenntnisse aus dem 5GNPR Projekt werden in neue und auch bereits laufende Projekte mit einfließen, um dem Ziel den ÖPNV durch Automatisierung zu stärken ein Stück näher zu kommen“, so Lars Abeler von DBRegio. Bernhard Pfeffer von b-plus technologies sieht zudem weiterführendes Potential in der im Projekt entstandenen Simulationslösung, welche Strecke, Bus und weitere Verkehrsteilnehmer virtuell abbildet. Damit könnten künftig verschiedene Auslastungsszenarien beleuchtet und das Verkehrs- und Besuchermanagement verbessert werden.
Die Installation von Hochwasser-Pegelsensoren der Firma Spekter in der Gemeinde Spiegelau am Donnerstag, den 25. Juli, markiert einen bedeutenden Meilenstein im Rahmen des Projekts 5G in der Nationalparkregion (5GNPR), welches vom Technologie Campus Freyung (TCF), einem Forschungsstandort der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), betreut wird. Neben der Firma Spekter fungiert auch die Gemeinde Spiegelau als ein wichtiger Projektpartner des TCF. Die Sensoren sollen künftig dabei helfen, präzise Vorhersagen über potenzielle Überflutungen nach Starkregen bereitzustellen.
In dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekt 5GNPR wird erforscht, welche Anwendungsmöglichkeiten von 5G in ländlichen Gebieten bestehen. Im Rahmen des Projekts wird dabei das Potential des Aufbaus einer 5G-Infrastruktur in den vier Kernbereichen Tourismus, Forstwirtschaft, Rettungswesen und Smarte Kommunale Infrastruktur untersucht. Die Implementierung der Regensensoren deckt dabei den Bereich Monitoring, also Überwachung der kommunalen Infrastruktur ab. Die an zwei verschiedenen Stellen installierten Pegelsensoren sollen künftig kontinuierlich Daten über den Wasserstand sammeln und die Echtzeitdaten an eine zentrale Wetterstation im Feuerwehrhaus der Gemeinde Spiegelau senden. Dies geschieht anhand von Radartechnologie, welche die Wasseroberfläche des Flusses Schwarzach millimetergenau erfasst. Die in der Wetterstation gesammelten Daten werden anschließend mithilfe von 5G an die Server des Projektpartners Spekter weitergeleitet. In Kombination mit den vom Deutschen Wetterdienst generierten Daten werden so verlässliche Vorhersagen zu möglichen Überschwemmungsrisiken in der Nationalparkregion bereitgestellt. „Wir wünschen uns, dass der Sensor niemals so anschlägt, dass wir ein Problem haben. Aber falls sich wirklich einmal eines anbahnt wäre der Wunsch, dass uns der Sensor frühzeitig so informiert, dass wir die Vorkehrungen treffen können, damit kein Schaden an Menschen, Gebäuden oder Liegenschaften entsteht“ sagt Karlheinz Roth, Bürgermeister der Gemeinde Spiegelau.
Aus diesem System ergeben sich weitere Ziele für die Forschung. Zum einen könnte der Verkehr mithilfe von intelligenten Schildern schneller umgeleitet werden. Zum anderen wurde ebenfalls im Rahmen des Projekts 5GNPR ein autonomer Bus entwickelt, um den Tourismusverkehr zu erleichtern. Dieser könnte anhand einer Verknüpfung mit den Messdaten der Pegelsensoren erkennen, dass er seine programmierte Route nicht wie gewohnt fahren kann. Bürgermeister Karlheinz Roth begrüßt, dass zunehmend Hochschulforschung und Projekte, die sich mit der Zukunft auseinandersetzen, nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch bei ihnen im ländlichen Raum stattfinden.
Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet die Technische Hochschule Deggendorf (THD) daran, batterieelektrische Lkw auch im Güterfernverkehr einsetzen zu können. Einen entscheidenden Schritt nach vorne stellt dabei die Technologie des Megawatt-Ladens dar. Die ersten Prototypen wurden am Freitag, 19. Juli, bei einer Veranstaltung mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am THD-Technologie Campus Plattling der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ladesäule sowie der LKW ermöglichen es erstmals, binnen der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitpause die LKW-Batterien für 4,5 Stunden Betriebszeit aufzuladen – ohne zusätzliche Wartezeiten.
Mehr als 70 Prozent aller Güter werden in Deutschland auf der Straße transportiert – und zwar hauptsächlich mit Hilfe von Diesel-betriebenen Fahrzeugen. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Umweltbilanz. 40 Prozent der gesamten Verkehrsemissionen von 148 Millionen Tonnen CO2 entfallen auf den Güterverkehr. Daher würde ein Umstieg von Diesel- auf Elektroantrieb besonders große positive Effekte bringen. An den dafür nötigen technischen und infrastrukturellen Lösungen arbeitete das Forschungskonsortium NEFTON unter der Leitung des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München (TUM).
Prof. Dr.-Ing. Otto Kreutzer, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsbereichs Leistungselektronik der THD erklärt die Zielsetzung so: „Ein Schlüssel für einen erneuerbaren Schwerlastverkehr ist die Entwicklung innovativer Lade- und Versorgungslösungen, um den notwendigen Stromnetz-Ausbau zu begrenzen. In Plattling erforschen wir Lösungen, die keine zusätzlichen Stromtrassen benötigen.“ Und TUM-Professor Markus Lienkamp betont ergänzend: „Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Batterieelektrische LKW haben einen Wirkungsgrad von etwa 75 Prozent. Davon sind Brennstoffzellen-LKW mit nur 26 Prozent Wirkungsgrad und eFuels mit einem Wirkungsgrad von lediglich 14 Prozent meilenweit entfernt.“ Für den tatsächlichen effektiven Einsatz von Elektro-Lkw fehle allerdings noch die Infrastruktur an den Hauptverkehrsrouten. Hierfür sei die Technologie des Megawatt-Ladens ein gewaltiger Schritt nach vorne.
Für Anton Angermaier, den Geschäftsführer der AVL Software and Functions GmbH, ist klar, „dass die intelligente Integration von Batteriepuffern sowie die direkte Anbindung an regenerative Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Ausbau der Megawatt-Ladeinfrastruktur und deren Verträglichkeit mit dem Stromnetz ist.“ Solch eine nachhaltige Lösung ermögliche nicht nur eine stabile Energieversorgung, sondern trage auch erheblich zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei.
Zum Projekt selbst sagte der Vorstand für Forschung und Entwicklung der MAN Truck & Bus SE, Dr. Frederik Zohm: „Insbesondere für das Megawattladen haben wir mit NEFTON Technologien entwickelt, mit denen es gelingt, E-Lkw bei kurzen Stopps mit sehr hohen Ladeleistungen zu laden. Im Forschungsfokus standen dabei neben der Technik die Praxistauglichkeit, Kosten und Netzanschlussleistung.“ Gemeinsam mit den Projekt-Partnern habe man klar gezeigt, dass Elektro-Lkw und Megawattladen die perfekte Kombination für die umfassende Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs sei. Die Technologie sei da, nun gelte es, den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Markt in engem Schulterschluss von Politik, Energiewirtschaft und Fahrzeugherstellern voranzutreiben.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger war bei der Veranstaltung in Plattling von dem wohl erstmals in Deutschland durchgeführten Ladevorgang mit 1.000 kW sichtlich beeindruckt und stellte in seiner Ansprache darauf ab, dass „das Forschungsprojekt zeigt, Hightech und Expertise aus Bayern gestalten die Mobilität der Zukunft. Solche Initiativen dekarbonisieren schrittweise Logistik und Güterverkehr und stärken damit auch den Standort Bayern. Ich bedanke mich deshalb bei allen, die sich erfolgreich am NEFTON-Projekt beteiligt haben. Gerade das Megawatt Charging System (MCS) beschleunigt die Ladezeiten der Lastkraftwagen massiv und ist deshalb ein Meilenstein für die Elektromobilität.“ MAN habe die Praxistauglichkeit dieser Technologie bereits unter Beweis gestellt und maßgeblich an der Standardisierung mitgewirkt. Die MCS-Technologie berücksichtige das Land Bayern auch bei seinem aktuellen Förderprogramm. „In der ersten Runden finanzieren wir damit 86 Ladepunkte für den Straßengüterverkehr, im Spätherbst soll der nächste Förderaufruf starten. Gemeinsam mit unseren Wasserstoff-Förderungen steht dieses Programm für die Technologieoffenheit der Bayerischen Staatsregierung in der Mobilität“, so Aiwanger.
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) erhält das Promotionsrecht im Forschungsgebiet »Nachhaltige intelligente Technologien für eine ressourcenoptimierte Produktion (NITRO)«. Das gab das Bayerische Wissenschaftsministerium am Dienstag, 16. Juli, bekannt. Damit können Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler ab jetzt auch in diesem Fachgebiet direkt an der THD promovieren. Bereits im Oktober erfolgte die Bekanntgabe des ersten Promotionszentrums »Digitale Technologien und ihre Anwendungen (DigiTech)«. In beiden Promotionszentren ist die THD in einem Netzwerk mit der Technischen Hochschule Augsburg (THA) und der Hochschule Landshut vertreten.
An den Promotionszentren DigiTech und NITRO darf die THD den Doktortitel vergeben. Promovieren können Absolventinnen und Absolventen mit einem fachlich passenden Masterabschluss. Wie THD-Präsident Prof. Waldemar Berg berichtet, „sind insgesamt 19 Professorinnen und Professoren – darunter fünf von der THD –aufgrund ihrer wissenschaftlichen Expertise und Forschungsstärke Teil von NITRO. Sie dürfen ab jetzt eigenständig Promotionen durchführen“. Die Forschungsaktivitäten im Promotionszentrum konzentrieren sich auf die Schwerpunkte Produktionssysteme und -prozesse, Produktdesign und Materials Engineering sowie Technologie und Innovation. Die Schlüsselthemen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz seien integraler Bestandteil aller Schwerpunkte. Die THD bringe hier vor allem die Bereiche Nanotechnologie, Hochfrequenztechnik und Sensorik sowie Bionik in das neue Promotionszentrum mit ein. „Alle diese Themenschwerpunkte sind wichtige Grundlagen für die Weiterentwicklung intelligenter und ressourcenschonender Technologien und somit zum Beispiel auch für Künstliche Intelligenz unabdingbar“, so Berg.
Prof. Dr. Wolfgang Dorner, Vizepräsident für Forschung an der THD, ergänzt: „Interdisziplinär soll der wissenschaftliche Nachwuchs neue Werkstoffe, Fertigungsverfahren und Methoden für eine umweltfreundliche, ressourcenschonende und wirtschaftliche Produktion erforschen und so zur Lösung aktueller gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Probleme beitragen“. Während im ersten THD-Promotionszentrum »DigiTech« bereits 24 Promovierende aktiv seien, sei mit der Aufnahme der ersten Promovierenden im nunmehr zweiten Promotionszentrum »NITRO Ende 2024 oder Anfang 2025 zu rechnen. „Durch die Einrichtung der beiden Promotionszentren schaffen die drei bayerischen Hochschulen die geeigneten Voraussetzungen für die wissenschaftliche Karriere ihrer Studierenden“, so Dorner weiter. Für sie sei das Promotionsrecht an Hochschulen ein logischer Schritt die wissenschaftlichen Leistungen ihrer Forschenden anzuerkennen und exzellente Promovierende, wie an den Universitäten, zum Doktortitel zu führen.
Als eine der forschungsstärksten Technischen Hochschulen in Bayern kann die Deggendorfer Hochschule jungen Promovierenden an ihren vielen Technologie Campi, ein attraktives Forschungsumfeld bieten. „Das Promovieren an der THD hat eine lange Tradition“, sagt THD-Präsident Berg. „Durch die kooperative Promotion mit Universitäten wurden in Deggendorf und an unseren Forschungszentren in der Region schon zahlreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf eine Karriere in Forschung und Entwicklung vorbereitet“. Sie würde heute in führenden Positionen in Entwicklungsabteilungen und im Management von Unternehmen arbeiten oder als Professorinnen und Professoren. Berg ergänzt außerdem: „Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen bekommen unsere THD-Promovierenden auch einen Einblick, welche Bedeutung Forschung und Innovation in einem unternehmerischen Kontext haben und wie Wissenschaft, Theorie und Praxisbezug zusammenspielen“.
Heute forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der THD in 17 Forschungszentren an zwölf Standorten in der Region und darüber hinaus. „Durch »NITRO« wird die Forschung insbesondere an den Standorten Deggendorf, Plattling, Hutthurm, Cham, Parsberg, Weißenburg, Freyung, Teisnach und Pfarrkirchen gestärkt“, berichtet Professor Dorner abschließend. Denn dort seien Forschungsgruppen und Institute in den Bereichen Materialforschung, Produktionstechnik und Nachhaltigkeitsforschung angesiedelt.
Weitere Informationen: Promotion
Am 11. März fand an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) die feierliche Eröffnung des Promotionszentrums DigiTech statt. Vorangehend im November 2023 erhielt die THD als federführende Hochschule in Kooperation mit der Technischen Hochschule Augsburg (THA) und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut (HaWL) das Promotionsrecht für den Schwerpunkt Digitale Technologien und ihre Anwendung. Masterabsolventinnen und -absolventen entsprechender Fachrichtungen können nun ihren Doktorgrad auch an Hochschulen angewandter Forschung erwerben. Zuvor war dies nur in Kooperation mit Universitäten möglich. DigiTech ist die erste hochschulübergreifende Einrichtung in Bayern, die bereits zum März 2024 Promovierende aufgenommen hat.
Zwei Jahre, ein zehnköpfiges Team, elf Fakultäten, 31 forschungsstarke Professorinnen und Professoren, 51 virtuelle Meetings und 199 Seiten, so skizziert Prof. Dr. Roland Zink, wissenschaftlicher Leiter der THD Graduate School, den Antrag der drei Hochschulen. Der Antrag gehörte zu denen, die bereits in der ersten Runde und ohne zusätzliche Begehung positiv beschieden wurden. Entstanden ist eine moderne Promotionsordnung mit höchstem Qualitätsanspruch an den Erhalt der Doktorwürde.
Die Präsidenten der drei bayerischen Hochschulen – Prof. Dr. rer. nat. Peter Sperber (THD), Prof. Dr. Dr. h. c. Gordon Thomas Rohrmair (THA) und Prof. Dr. Fritz Pörnbacher (HaWL) – sprachen bei der Eröffnung ihre Bewunderung über die Leistung des Antragsteams aus. Für sie ist das Promotionsrecht ein logischer und dennoch historischer Schritt, die wissenschaftlichen Leistungen ihrer Forschenden auf dem gleichen Niveau wie Universitäten auszuzeichnen. Prof. Dr. Christian Facchi, Leiter der Doctoral School an der TH Ingolstadt und Mitglied des Wissenschaftsrates, betonte in seinem Festvortrag ausdrücklich, dass es „kein Doktorgrad zweiter Klasse“ ist. Vielmehr ergibt sich die Chance, die Hochschulen als Lehr- und Forschungsinstitutionen mit hohem Anwendungsbezug zu profilieren.
Sechs Promovierende – je zwei pro Hochschule – haben am 1. März ihren Weg am DigiTech bereits begonnen. Sie werden an den Megatrends der Digitalisierung forschen. Prof. Dr. Andreas Kassler, Sprecher des Steuerungskreises und Spitzenprofessor an der THD, ermutigte sie, die vorstehende Reise als „Sprungbrett für Kreativität und Entschlossenheit“ zu sehen, bei der sie voll auf die Unterstützung des Promotionszentrums DigiTech vertrauen können.
Bis zum Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) 2022 war die Verleihung der Doktorwürde ein etabliertes Alleinstellungsmerkmal der Universitäten. Bayern ist erst das fünfte Bundesland in Deutschland, das es den TH und HAW zugesteht. Der Aufnahme des Promotionsrechts ins BayHIG gingen langjährige Debatten zwischen Befürwortern und Gegnern voraus. Gleichermaßen war es den Fachhochschulen bis 1998 nicht möglich Forschung zu betreiben. Mittlerweile gehören die THD, THA und HaWL zu den forschungsstärksten Hochschulen in Deutschland.
Weitere Informationen gibt es hier: https://th-deg.de/de/forschung/promotion/promotionszentrum-digitech
Acht Forschende, acht Vorträge – und jeweils nur vier Minuten, um ihr Forschungsprojekt zu präsentieren. Am 11. Tag der Forschung galt es wieder, wissenschaftliche Arbeiten auch für Nichtfachleute verständlich zu kommunizieren. Die jährliche Veranstaltung an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) fand am 12. März, zum ersten Mal seit fünf Jahren, wieder in Präsenz statt.
Forschung zu betreiben ist ihr Hauptaugenmerk, aber Forschung zu vermitteln – und zwar Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anderer Fachgebiete sowie Nichtfachleuten – ist ein Schritt aus der Komfortzone. Am Tag der Forschung wird diese Leistung mit dem Best Presentation Award für den besten Vortrag und den Best Poster Awards für die drei besten wissenschaftlichen Poster honoriert. Laura Lemberger überzeugte das Publikum und insbesondere die Fachjury mit ihrer klaren und fließenden Präsentation zum Thema „Die prognostische Rolle des TSR in PDAC ‒ Evaluierung der Beziehung zwischen dem Tumor-Stroma-Verhältnis und dem Ki-67- und p53-Status im duktalen Adenokarzinom“. Stellvertretend geht der Wanderpokal somit auch an ihr Team unter der Leitung von Prof. Dr. med. habil. Thiha Aung, MHBA univ. (THD) und Prof. Dr. Silke Haerteis (Universität Regensburg) sowie Prof. Dr. Christina Hackl (Uniklinikum Regensburg).
„Ein Bild, ein Satz – Forschung auf einen Blick“ lautet die Vorgabe für die wissenschaftlichen Poster. Als Top Three setzen sich durch: Nils Rabeneck (TC Hutthurm) mit AutoClean, einer automatisierten Nachbearbeitungsstation für den pulverbasierten 3D-Druck, Mahboubeh Tajmirriahi (TC Vilshofen) mit ELISA, einem Elektromobilitätskonzept mit interoperablen und sicheren Architekturen, und Lukas Schmidbauer (Gesundheitscampus Bad Kötzting) mit dem Thema Wahrnehmung von Pflegekräften zu KI.
Auch die weiteren Vortragenden spiegelten mit ihren vielfältigen Projekten die Forschungsstärke an der THD wider: vom Digitalen Alpendorf, einem Digitalisierungskonzept für die erfolgreiche, nachhaltige interkommunale Zukunft im ländlichen Alpenraum (Frank Edenharter), über die Transkriptionsregulation beim Malignen Melanom (Zubeir El Ahmad), zu Projekten wie CAIDAN, der KI-gestützten Attribution von Cyberangriffen in industriellen Netzwerken (Santhosh Kumar Nataraj) und Greenglass 4.0 über die Produktion nachhaltiger Gläser (Andreas Hanninger) bis zu C-AFM, Optimierungsansätzen in der Leitfähigkeitsrasterkraftmikroskopie (Jonas Weber). Insgesamt wurden für den 11. Tag der Forschung 24 Poster eingereicht, die die vierköpfige Fachjury bewerten durfte.
Ebenfalls gab es nach den Vorträgen sechs themenspezifische Workshops mit dem Ziel, hochschulexterne Netzwerke auszubauen und Wissenstransfer als wechselseitigen Austausch mit Praxispartnerinnen und -partnern zu ermöglichen. Passend dazu hielt Prof. Dr.-Ing. Andreas Grzemba – bis Mitte März diesen Jahres Vizepräsident Forschung und Wissenschaftstransfer – die Keynote Speech. Darin betonte er, wie wichtig es sei, Forschung der Allgemeinheit zugänglich zu machen, und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Formaten wie dem Tag der Forschung zu unterstützen.
Weitere Informationen – darunter alle wissenschaftlichen Poster: 11. Tag der Forschung
Am 23. März präsentieren sich wieder die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) der interessierten Öffentlichkeit. Beim virtuellen »Tag der Forschung« stellen zwischen 13 und 15.30 Uhr insgesamt knapp 30 Forschende in Kurzpräsentationen und Postern ihre wissenschaftlichen Projekte vor.
„Das virtuelle Format hat sich für unseren Tag der Forschung sehr bewährt“, berichtet Dr. Kristin Seffer, Leiterin des Bereichs Forschungs- und Entwicklungsservices an der THD. Gerade für interessierte Unternehmen aus dem etwas weiteren Umfeld sei es in der Vergangenheit schwierig gewesen, diesen Termin in ihren eng getackteten Unternehmenszeitplan einzubauen. „Jetzt können alle an ihren Arbeitsplätzen verweilen und ganz einfach am Computer verfolgen, welche spannenden Forschungsprojekte es bei uns gibt, aber auch welche klugen Köpfe an der Hochschule arbeiten“, so Seffer.
Interaktiv wird es bei der Auszeichnung der besten Präsentation sowie der drei besten Poster. Hier hat das Auditorium die Wahl. Für den »Best Presentation Award« wird wieder die beliebte Wanderpokal-Glastrophäe der Glasfachschule Zwiesel vergeben. Das komplette Programm des Tags der Forschung findet man hier: Website. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist übrigens kostenlos. Eine Anmeldung ist bis zum 22. März 2023 möglich.
Beim Jahreskolloquium des Bayerischen Wissenschaftsforums – BayWISS am 15. September auf dem Campus der TH Deggendorf dreht sich diesmal alles um das Thema „Urbanität und ländliche Räume – Projekte der bayerischen Hochschulen und Universitäten“.
Wieder einmal wird das Jahreskolloquium einen Blick in die Forschung an bayerischen Universitäten und Hochschulen ermöglichen. Diesmal werden Projekte vorgestellt, die in ganz unterschiedlicher Weise an dem Ziel arbeiten „gleichwertige Lebensverhältnisse“ herzustellen. Da wird es um die Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensverhältnisse durch digitale Teilhabe gehen, die Lehren für Stadt und Land aus der Pandemie für den für Bayern so wichtigen Tourismussektor und natürlich auch zu Fragen der Landnutzung, dem Phänomen der „Zwischenstadt“ und des Flächenverbrauchs. Auch die Energiewende wird eine Rolle spielen und nicht zuletzt die Möglichkeiten, die die EU mit ihren zahlreichen Förderprogrammen zur Angleichung der Lebensverhältnisse bietet. Unsere Keynote Speech wird den Fokus auf die Hochschulen und Universitäten selbst und ihre Bedeutung für die regionale Entwicklung lenken.
Das Jahreskolloquium richtet sich an Professorinnen und Professoren, Doktorandinnen und Doktoranden, Kolleginnen und Kollegen in den elf Verbundkollegs und Arbeitsgruppen von BayWISS und darüber hinaus an alle, die die Arbeit von BayWISS begleiten und sich über den Stand der Forschung zur Entwicklung des städtischen und ländlichen Raums in Bayern informieren wollen.
Zur Anmeldung gelangen Sie über diese Seite:
https://survey.th-deg.de/index.php/317995?lang=de
Am 10. März findet der 9. Tag der Forschung der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) statt. Start des digitalen Events ist um 13 Uhr, die Veranstaltung endet um 15.30 Uhr. Dann werden die drei besten Poster sowie der beste Vortrag der Deggendorfer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausgezeichnet.
Wer sich für die angewandte Forschung an der Hochschule interessiert, kann dies jetzt wieder einmal für zweieinhalb Stunden bequem vom eigenen Schreibtisch aus tun. Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft sind gleichermaßen eingeladen und aufgerufen, dabei zu sein. Gleiches gilt natürlich auch für Studierende und Studieninteressierte, die wissen wollen, an welchen Themen insbesondere Nachwuchsforschende an der THD arbeiten.
Insgesamt werden am 10. März zehn Themen aus den Bereichen Nachhaltige Werkstoffe, Prozesse und Energietechnik, Intelligente Mobilität, Digitale Wirtschaft und Gesellschaft sowie Innovative Arbeitswelt und Gesundes Leben vorgestellt. Jede Präsentation dauert gerade mal drei Minuten. „Eine besondere Herausforderung für die jungen Forscherinnen und Forscher“, erklärt Pressesprecher Dr. Jörg Kunz. Er kümmert sich an der THD auch um das Thema Wissenschaftskommunikation. „Komplexe Sachverhalte kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, verständlich und transparent, das ist nicht einfach“, sagt Kunz. Schließlich gehe es beim Tag der Forschung weniger darum, in die Tiefe der jeweiligen wissenschaftlichen Thematik einzusteigen, als vielmehr die Basis für einen wechselseitigen Dialog zu schaffen. Gleiches gilt für die den Tag der Forschung begleitenden Poster. Diese sollen es ermöglichen, auf nur einen Blick zu erfassen, worum es thematisch geht. „Der sehr plakative Ansatz“, so Kunz, „sorgt dafür, dass man ganz niederschwellig in Gespräche mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einsteigen kann“. Wie jedes Jahr werden die drei besten Poster ausgezeichnet. Die Trophäe für den Gewinner wurde wie in der Vergangenheit von der Designklasse an der Glasfachschule Zwiesel entworfen und in der eigenen Manufaktur der Bildungseinrichtung hergestellt.
Die Anmeldung zum Tag der Forschung ist bis zum 9. März über die Website der THD möglich: www.th-deg.de/tdf-2022. Die Teilnahme ist kostenlos.
Seit 1. Oktober ist Prof. Dr. Florian Wahl Inhaber der neuen Forschungsprofessur für »Sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege« an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Neben seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule forscht der 36-Jährige am Technologie Campus (TC) Grafenau. Ziel der neuen Forschungsprofessur ist es, die Gesundheitspflege mit Hilfe von Sensorik und künstlicher Intelligenz zukunftsfähiger zu gestalten und damit insbesondere der wachsenden Versorgungslücke zwischen Pflegebedürftigen und Pflegepersonal entgegenzuwirken. Die Professur wurde im Rahmen des KI-Wettbewerbs der Hightech Agenda Bayern geschaffen.
Die Forschung von Prof. Wahl schlägt die Brücke zwischen den Bereichen tragbarer, sogenannter eingebetteter Sensorsysteme zur Datenerhebung einerseits und deren Auswertung mittels künstlicher Intelligenz andererseits. Wahl studierte zunächst Technische Informatik an der Hochschule Esslingen und absolvierte dann seinen Master in »Embedded Systems« an der TU Eindhoven. 2019 wurde er an der Universität Passau promoviert und erhielt den Dissertationspreis der Universität. Seit 2018 war Wahl als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe »Angewandte Künstliche Intelligenz« am TC Grafenau tätig.
„Mein Forschungsziel“, erklärt Wahl, „ist es, möglichst vielen Menschen ein möglichst langes selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen.“ Dafür müsse in der Zukunft, die Bedarfsermittlung und Begleitung der Pflege über ein intelligentes Monitoring unterstützt werden. Unter dem Einsatz von Sensorik. Der THD-Wissenschaftler entwickelte in seiner Doktorarbeit bereits eine Sensorbrille, welche die Herzrate misst und Alltagsaktivitäten des Trägers erkennt. Diese könne nun auch im Bereich der Pflege zum Einsatz kommen, denn mehr als 91 Prozent der über 60 Jährigen tragen bereits eine Brille, wodurch das Mitführen zusätzlicher Gerätschaften für die Aufzeichnung und Auswertung wichtiger Gesundheitsparameter unnötig werde.
Neben der Erforschung neuartiger körpergetragener und ambienter Sensorik und der Forschung an den Methoden der künstlichen Intelligenz ist es ein weiteres Ziel des Neuberufenen, den Aufbau einer KI-Pflegemodellregion zu initiieren. Hier sollen zukünftig Bedürftige, Pflegende, Angehörige, Ärzte, Sanitätshäuser und andere zusammengebracht werden, um den Mehrwert neuer Technologien zu identifizieren. Dabei werden nicht nur eigene Entwicklungen, sondern auch Produkte von Unternehmen und Forschungsergebnisse anderer Universitäten untersucht, so dass Synergien aus der Kombination unterschiedlicher Methoden gehoben werden.
Der zentrale Fokus von Wahls Forschungsprofessur liegt demnach auf der Unterstützung aller Akteure der Gesundheitspflege mit Hilfe von kontinuierlichem Monitoring verschiedener Gesundheitsmarker sowie der Prognose von Gesundheitstrends. So lassen sich sowohl Entscheidungsqualität, zum Beispiel die Verteilung von Pflegeplätzen, als auch Pflegequalität wie etwa schnelle Hilfe im Notfall oder ein langes Leben zu Hause, verbessern. Dies ermöglicht letzlich ein effizienteres Haushalten mit vorhandenem Personal- und Finanzbudget.
Knapp ein Jahr vor der eigentlichen Eröffnung nimmt der Technologie Campus (TC) Vilshofen Fahrt auf. Am 21. September fand in Passau ein Treffen mit der msg services ag statt. Diese ist als IT-Service- und IT-Consultingunternehmen in einer Vielzahl an Themengebieten aktiv. Insbesondere der Themenkomplex der Security wurde genauer betrachtet. Hierbei konnten erste gemeinsame Anknüpfungspunkte gefunden werden. Weitere Sondierungsgespräche in naher Zukunft sind schon geplant.
„Neben einer Zusammenarbeit im Rahmen öffentlich geförderter Forschungs- und Entwicklungsprojekte können wir uns auch vorstellen, dass mit Hilfe der msg services ag praxisnahe Schulungsszenarien am TC Vilshofen entwickelt werden“, sagt Stefan Anthuber, Operativer Leiter des TC Vilshofen. Außerdem sei auch ein Mehrwert für die Lehre an der Hochschule denkbar, erklärt der Wissenschaftliche Leiter des TC Vilshofen, Prof. Dr. Martin Schramm: „Das Bachelorstudium Cyber Security, aber auch in andere IT-Studiengänge könnten durch Einblicke in die Praxis seitens der msg services ag bereichert werden.“
Die Zusammenarbeit mit Industriepartnern und der damit verbundene Wissens- und Technologietransfer in die Industrie – aber auch umgekehrt – ist eine Kernaufgabe der Technologie Campi der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Das gilt auch für den neuen TC Vilshofen, der voraussichtlich im September 2022 mit dem Thema Cyber Security offiziell an den Start gehen wird. Schon jetzt werden dafür notwendige Netzwerke aufgebaut. Der TC Vilshofen kann dabei zusätzlich auf Kontakte des Institutes ProtectIT an der THD zurückgreifen. Insbesondere sollen kleine und mittlere Unternehmen in der Region vom Technologie Campus profitieren.
Datensicherheit ist ein absoluter Erfolgsfaktor der Digitalisierung. Ohne Cyber Security kann heute noch nicht mal ein privates Laptop betrieben werden. Und schon gar keine Industrie 4.0, Autonomes Fahren oder Telemedizin. Das belegen zigtausende digitale Angriffe auf Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen die jeden Tag geschehen. Ziele der Forschungs- und Projektarbeit am TC Vilshofen sind die Härtung von Systemen gegenüber Angriffen, das Auffinden von Anomalien und Angriffen im Netzwerkverkehr sowie die Entwicklung nötiger Reaktionsmaßnahmen auf IT-Sicherheitsvorfälle.
Bereits mehrfach hat die Technische Hochschule Deggendorf (THD) Wissenschaftler mit Bürgern ins Gespräch gebracht. Ganz einfach, Aug in Aug. Auf einer gemütlichen Bank vor dem Rathaus. Am kommenden Freitag, 17. September, ist es wieder soweit. Dann wird Anna Schmaus-Klughammer, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Expertin für Telemedizin und Global Healthan der THD, auf der Bank Platz nehmen, um mit interessierten Menschen zu plaudern.
„Telemedizin – braucht‘s das wirklich?“, mag man sich fragen. Wofür hat man schließlich den Hausarzt. „Ja und ja“, sagt Schmaus-Klughammer. „Unsere Gesundheitsversorgung wird nicht nur von persönlichen und lokalen Faktoren bestimmt, sondern auch von nationalen und sogar internationalen.“ Die Corona Pandemie führe uns dies gerade sehr deutlich vor Augen. Gerade Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen, beispielsweise Rheuma, standen während der Pandemie mit all ihren Gefahren und Kontaktbeschränkungen vor großen Herausforderungen. Sie müssen nämlich ihren Gesundheitsstatus, ihre Medikation sowie deren Wirkung kontinuierlich überprüfen. „Tatsächlich haben pandemiebedingt viel mehr Patienten Videosprechstunden für ihre Verlaufskontrolle genutzt“, berichtet Schmaus-Klughammer. Aber auch andere Tele-Gesundheitshelfer wie etwa Apps oder sogenannte Wearables, mit deren Unterstützung Patientinnen ihren aktuellen Status regelmäßig prüfen können, seien auf dem Vormarsch. „Die Gesundheitsversorgung“, so Schmaus-Klughammer werde immer digitaler. Was aber keinesfalls bedeute, dass die virtuellen Tools die Haus- oder Fachärztin ersetze. Im Gegenteil. Es gehe um eine sinnvolle und hilfreiche Erweiterung des Patientenservice.
Die Wissenschaftlerin der THD geht bei diesem Thema freilich noch einen großen Schritt weiter: „Telemedizin vereinfacht natürlich nicht nur die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen in Deggendorf bzw. Deutschland, sondern tatsächlich auch weltweit.“ Denn mit Covid19 dränge sich beispielsweise die Frage auf, wie die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung bei der globalen Verbreitung von Impfstoffen Gerechtigkeit für alle sicherstellen kann. Daran hänge auch die Absicherung unserer eigenen Gesellschaft. Schließlich ist sie ein Rädchen in einem mehr oder weniger komplett globalisierten System. So werden 90 Prozent aller Industrie- und Konsumgüter per Seefracht von A nach B transportiert. Sie sind also weltweit unterwegs. Und Schmaus-Klughammer benennt noch einen anderen, für viele Bürger weitaus direkteren Aspekt: „Viele Menschen sehnen sich danach, wieder unbeschwert in ferne Länder reisen zu können. In diesen wiederum ist der Tourismus oft die wichtigste Einnahmequelle.“ Der Begriff der Globalisierung werde sehr oft in einen negativen Zusammenhang gestellt, „aber am Ende müssen die allermeisten von uns doch einräumen, selbst ganz schön globalisiert zu sein“, so die THD-Wissenschaftlerin. Wer sich am kommenden Freitag auf der Science Bench auf ein Gespäch mit Frau Schmaus-Klughammer einlässt, kann am Beispiel des ADAC und eben der Telemedizin erfahren, wie globale, digitale Gesundheitsversorung bereits heute erfolgreich praktiziert wird. „Das Thema Gesundheit verlangt heutzutage viel mehr Weitsicht. Von den verantwortlichen Institutionen, aber ohne Zweifel auch von den einzelnen Menschen selbst“, sagt Schmaus-Klughammer. Auf die „Wissenschaftsbank“ am 17. September freut sie sich schon. „Ich möchte gerne möglichst viele Bürgerinnen und Bürger treffen, mich mit ihnen austauschen und ihre Fragen beantworten.“ Sie gebe gerne ihr Wissen weiter, sie wolle aber auch unbedingt mehr über die Sichtweise der Leute auf der Straße erfahren. Und genau dieser Austausch, das freundliche und offene Gespräch auf Augenhöhe, das ist ja auch das Ziel der THD-Science Bench.
Am 21. Juli wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das Projekt SEMIARID bewilligt. Es wird mit gut 1 Mio. Euro gefördert. Davon gehen 277.000 Euro an die Technische Hochschule Deggendorf (THD). Die Forscherinnen und Forscher der THD wollen zusammen mit den beiden Projektpartnern DATEV und IntraFind herausfinden, wie unternehmensinterne Suchmaschinen ähnlich wie Google und Co. Nutzerfragen schnell und richtig beantworten können. Im Forschungsprech: „Natürlichsprachliche Semantische Suche in Big Data“
Ein Problem unserer Gesellschaft ist nicht mehr der Informationsmangel, sondern das Übermaß an Information. Deshalb brauchen wir Suchmaschinen, um die richtigen Antworten auf unsere Fragen zu finden. „Wenn wir heute die Suchmaschine fragen, wieviel 49 Dollar in Euro sind, erhalten wir direkt die richtige Antwort. Ohne eine weitere Website anklicken zu müssen“, so Dr. Andreas Fischer, Leiter des Projekts SEMIARID an der THD und Professor an der Fakultät für Angewandte Informatik. Was trivial erscheint, ist es jedoch nicht. Im Gegenteil. „Die Maschine“, so Fischer, „muss verstehen, dass das Fragewort »Wieviel« einen Betrag anfordert und »49 Dollar« eine Geldmenge in einer bestimmten Währung bezeichnet. Sie benötigt außerdem Kontextwissen, damit sie weiß, dass die auf Deutsch gestellte Frage sich höchstwahrscheinlich auf US-Dollar bezieht und eine Antwort in Euro erwartet.“ Auch bei der Antwort sei die Erkennung von Zusammenhängen notwendig, zum Beispiel, um eine Umrechnung zum tagesaktuellen Kurs zu bekommen. „Wir Menschen sind es gewohnt, automatisch unseren ganzen Erfahrungsschatz als Zusammenhang in Gespräche mitzubringen“, sagt Fischer. Einer Maschine müsse das hingegen erst mühsam beigebracht werden. Die Basis dafür: Daten. Oder besser viele Daten, Big Data eben. Der THD-Wissenschaftler erforscht, wie zum Beispiel Suchmaschinen normale Sätze richtig interpretieren können. Diese ungemein praktische Technologie stützt sich auf neue und neueste Forschungsergebnisse zur Künstlichen Intelligenz. „Das sogenannte »Question Answering« – also die direkte Beantwortung von Fragen – ist ein wichtiges Forschungsgebiet im Schnittfeld zwischen Suchmaschinentechnologien und maschineller Verarbeitung von natürlicher Sprache“, berichtet Fischer. Im Projekt SEMIARID wolle man nun das, was zum Beispiel Google im Allgemeinen könne, auf einzelne Unternehmen herunterbrechen. Auch die hätten viele Daten. Mit Hilfe einer individuellen, unternehmensinternen Suchmaschine könnten dann Mitarbeiter und Kundinnen ihre speziellen Fragen stellen. Und auf schnelle Antworten aus den unendlichen Weiten des Firmenwissens hoffen.
Dank sinkender Inzidenzen und steigender Impfrate können ab sofort wieder Führungen durch die Mustereinrichtungen des Projekts DeinHaus 4.0 in Osterhofen und Deggendorf angeboten werden. Für Besucher gibt es jetzt auch noch mehr zu sehen. Zu intelligenten Medikamentenspendern, automatischen Lichtleisten und digitalen Türschlössern, gesellen sich nun auch die Sensoren und Geräte der DeinHaus 4.0-Studie.
Die Mustereinrichtungen bei den Firmen Wolf (Osterhofen) und Erl (Deggendorf) sind ab sofort für Besichtigungen von Kleingruppen bis zu 5 Personen (vollständig geimpfte, genesene oder getestete Personen ausgenommen) geöffnet. Auch das Technik-Set für die geplante Studie kann vor Ort erkundet werden. Privatpersonen, die gerne an der Studie teilnehmen möchten, können sich noch einen der Restplätze sichern, bevor im Spätsommer mit der Ausstattung der privaten Haushalte begonnen wird.
Bei Interesse an Führungen oder an der Studie ist das Team von DeinHaus 4.0 telefonisch (0991 3615-615) oder per E-Mail (deinhaus4.0@th-deg.de) zu erreichen. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.deinhaus4-0.de.
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege erforscht das Projekt DeinHaus 4.0 der Technischen Hochschule in Deggendorf seit 2018, wie sich digitale Hilfsmittel und Sensoren besonders auf den Gesundheitszustand älterer Personen auswirken können. Unter dem Motto „Länger Leben Zuhause“ soll die Bevölkerung informiert und eine Studie im Raum Niederbayern durchgeführt werden.
Der Technologie Campus (TC) Vilshofen wird 2022 der 13. Baustein des Erfolgsmodells der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) die Forschung zu regionalisieren. Das Institut ProtectIT, bislang an der THD verortet, wird dort im „Technologietransferzentrum für digitale Sicherheit“ seine neue Heimat finden. Die Themen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Vilshofen: IT-Sicherheit zum Beispiel in der Automatisierungstechnik, kritische Infrastrukturen, Elektroniksysteme in Automobil und Avionik sowie sogenannte Eingebettete Systeme. Bereits begonnene Projekte werden am neuen Forschungsstandort weitergeführt.
In regelmäßigen und immer kürzeren Abständen erfahren wir in den Medien von strategischen Hacker-Angriffen. Sie legen Universitäten, Krankenhäuser, Konzerne oder Behörden lahm und nehmen diese in virtuelle Geiselhaft. Das Thema Cyber Security, also die Sicherung von IT-Strukturen und Organisationsdaten, muss deshalb im Zeitalter der Digitalisierung ganz nach vorne auf die Agenda. „Die THD“, so der zukünftige wissenschaftliche Leiter des TC, Prof. Dr. Martin Schramm, „baut mit dem Technologie Campus in Vilshofen seine Forschung in einem Bereich aus, der ohne Zweifel höchste wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz hat.“ Auch einen Bachelor Studiengang Cyber Security gebe es an der THD seit Ende 2019.
Ein Beispiel für die zukünftige wissenschaftliche Arbeit am TC Vilshofen ist SKINET (Proaktive Sicherheit durch Künstliche Intelligenz in automobilen und industriellen IT-Netzwerken). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und basiert auf einer Kooperation mit verschiedenen Industrieunternehmen sowie weiteren Forschungseinrichtungen. Die Kernidee von SKINET ist die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI), um Cyberbedrohungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Einsatzgebiete der Technologie sind Fahrzeuge und industrielle Fertigungsanlagen, die einer immer stärker werdenden Vernetzung unterliegen. Und somit ein potenzielles Angriffsziel von Hackern sind. Die Verbesserung der Erkennungs- und Reaktionsmechanismen ermöglicht es, die Sicherheit vernetzter Systeme deutlich zu optimieren.
Ein anderes Projekt nennt sich ASSiST, es ist aktuell in der Beantragungsphase. ASSiST soll Bürgerinnen und Bürger bei ihrer privaten IT-Sicherheit unterstützen. Denn die Abwehr digitaler Angriffe ist nicht nur für Unternehmen und Staaten relevant. Mit zunehmender Nutzung digitaler Endgeräte und dem eigenen Smart Home steigt das Risiko, Opfer von Cyberattacken zu werden. Viele sind sich dieses Risikos nicht unmittelbar bewusst. Über die Auswertung und das Aufzeigen von bestimmten Risiko-Indikatoren soll das Bewusstsein für den sicheren digitalen Umgang nachhaltig verbessert werden. Bei diesem Forschungsvorhaben ist unter anderem die Stadt Vilshofen eingebunden.
„Kooperationen mit regionalen bzw. überregionalen Partnern fördern den Wissens- und Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft. Und wir“, erklärt Prof. Schramm, „sind da als Hochschule für Angewandte Wissenschaften besonders in der Pflicht.“ Eine direkte Zusammenarbeit mit Partnern der Region werde auch im Rahmen von Auftragsforschung, Dienstleistungen und Weiterbildungsangeboten erfolgen. Neben der Entwicklung und Umsetzung neuer Forschungsideen.
Am Montag, den 5. Juli 2021 veranstaltete das Netzwerk INDIGO einen Themenworkshop zum Forschungsfeld IT-Sicherheit. Die digitale Veranstaltung beschäftigte sich mit aktuellen Herausforderungen und Fragestellungen und bot neben drei spannenden Fachvorträgen die Möglichkeit zur Vernetzung zwischen den Forschenden der ostbayerischen Hochschulen.
Das Forschungsfeld der IT-Sicherheit ist ebenso vielschichtig wie komplex: Neben den stetigen Weiterentwicklungen im Bereich des Datenschutzes spielen Aspekte im Bereich der Informationssicherheit und die Qualität der zu verarbeitenden Daten eine wichtige Rolle. In diversen industriellen Anwendungsszenarien ist das Thema Security ebenfalls ein zentraler Faktor, beispielsweise in der Automobilindustrie oder im Bereich der Sensorik.
Im INDIGO-Themenworkshop wurden diese aktuellen Herausforderungen und Fragestellungen der IT-Sicherheit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der ostbayerischen Hochschulen diskutiert. Zentrale Impulse für diesen Austausch setzten die drei Referenten der Veranstaltung: Prof. Dr. Günther Pernul, der seit 2002 den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Regensburg leitet, widmete sich in seinem Vortrag der Notwendigkeit von Messung und Verbesserung der Qualität sicherheitsrelevanter Daten und stellte diese als zentralen Bestandteil der Gewährleistung von Informationssicherheit dar. Weiterhin berichtete Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, seit 2019 Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Passau, von seinen aktuellen Erfahrungen im Rahmen des Forschungsprojekts UNICARagil, das sich insbesondere mit der IT-Sicherheitsarchitektur autonomer Fahrzeuge beschäftigt. Den Abschluss bildete Prof. Dr. Christoph Skornia von der OTH Regensburg, der neben seiner Tätigkeit als Dekan der Fakultät Informatik und Mathematik das Thema IoT-Security betreut und in seinem Vortrag einen Überblick zu aktuellen Projekten und Entwicklungen gab.
Bereits seit 2014 fördert das Netzwerk INDIGO den Austausch zwischen den sechs ostbayerischen Hochschulen OTH Amberg-Weiden, TH Deggendorf, Hochschule Landshut, Universität Passau, Universität Regensburg und OTH Regensburg. Zentrales Ziel ist die fachübergreifende Kooperation auf dem Gebiet der angewandten Forschung und Grundlagenforschung im Bereich Internet und Digitalisierung. „Im Rahmen der INDIGO-Themenworkshops möchten wir die hochschulübergreifende Vernetzung unterstützen und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Ostbayern die Gelegenheit geben, sich zu Forschungsthemen wie beispielsweise der IT-Sicherheit auszutauschen.“, sagt Anne-Kathrin Böhm, Netzwerkmanagerin von INDIGO. Auch die Förderung von Kooperation mit weiteren Institutionen und Akteuren im Bereich Digitalisierung steht bei INDIGO im Mittelpunkt. So fand der INDIGO-Themenworkshop in Zusammenarbeit mit dem IT-Sicherheitscluster e.V. statt.
Forschende der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) verfolgen in einem neuen Projekt seit kurzem den Gedanken, Ladesäulen für E-Fahrzeuge mulitfunktional auszustatten und daraus einen Mehrwert für Nutzer, Städte, Gemeinden und Betreiber zu generieren. Klassische Ladesäulen für E-Fahrzeuge sieht man inzwischen häufig auf öffentlichen Flächen/Parkplätzen. Sie sind für jedermann zugängig. Auto einfach anschließen, bezahlen und aufladen bzw. tanken. Theoretisch könnten Ladesäulen aber mit viel mehr Funktionen als nur dem reinen Laden ausgestattet werden. Dies wird im Projekt mit dem Titel „CrossChargePoint“, das dem Technologie Campus Freyung zugeordnet ist, untersucht.
Zum Beispiel könnten dort, wo Ladesäulen installiert werden, zusätzliche Energiespeicher entstehen. Daraus ergeben sich viele Vorteile: Schwankende Anforderungen an das lokale Stromnetz könnten besser abgefangen werden. Die schnelle und gleichzeitige Aufladung mehrerer Elektrofahrzeuge ist möglich. Oder die Energie wird durch Elektrolyse und Power-to-Gas umgewandelt, so dass gas- oder wasserstoffbetriebene Fahrzeuge ebenfalls betankt werden können. Im Projekt „CrossChargePoint“ werden dabei die speziellen Anforderungen verschiedener Regionen durch unterschiedliche geografische, klimatische und wirtschaftliche Bedingungen berücksichtigt. Dies und die Entwicklung eines Prototyps, der in Zukunft mit nur wenigen Anpassungen in einem größeren Maßstab anwendbar sein soll, stellt die Hauptherausforderung des Projekts dar. Für das Projekt haben sich zehn Partner aus vier verschiedenen Ländern zusammengetan. Experten aus Israel, Österreich, Deutschland und der Schweiz, aus verschiedenen Unternehmen und Forschungsinstituten werden in den nächsten drei Jahren zusammen an der Entwicklung dieses Elektromobilitätsprojekts arbeiten. Das Team aus Freyung ist für die Entwicklung der Simulations- und Planungssoftware verantwortlich. Für die Planung und den Betrieb eines CrossChargePoints werden Bedingungen gesammelt und in das Simulations- und Optimierungstool integriert, das durch Eingabe der erforderlichen Daten die optimalen Standorte, Größen und Technologien - wie z. B. ein Energiemanagementsystem - für neue CrossChargePoints spezifiziert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Entwicklung eines Plans, um den einfachen Energietransfer in andere Regionen mit unterschiedlich wirtschaftlichen, infrastrukturellen und geografischen Bedingungen zu ermöglichen. Für das Team des Technologie Campus in Freyung bietet dieses Projekt unter Leitung von Professor Dr. Javier Valdes eine großartige Chance, Themenfelder voranzutreiben, an denen schon in den letzten Jahren im Verkehrs- und Energiesektor gearbeitet wurde. Dazu hat Professor Dr. Wolfgang Dorner, der Leiter des Technologie Campus Freyung, ein Team mit umfassender Erfahrung durch die Entwicklung von Projekten wie Increase, Cross Energy oder e-Road aufgebaut. Gefördert wird das Projekt über das Programm Horizon 2020 der Europäischen Union.
Im kommenden Jahr wird die Technische Hochschule Deggendorf (THD) erstmals den „Anton Fink Wissenschaftspreis für Künstliche Intelligenz“ in Höhe von 10.000 Euro vergeben. Dies ist die höchste Summe eines Awards, den die THD in der Vergangenheit verliehen hat. Wie der Name bereits sagt, soll der neue „Anton Fink Wissenschaftspreis für Künstliche Intelligenz“ einen Beitrag zur Stärkung von Lehre, Forschung und Entwicklung explizit im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) leisten. Am 18. Mai machte Stifter und THD-Ehrensenator Anton Fink die Vereinbarung mit seiner Unterschrift auf der Kooperationsvereinbarung offiziell.
Als Vorreiter in der Hochschullandschaft in Sachen KI kann die THD mit diesem Award parallel zu erfolgreichen Initiativen wie dem KI-Campus Bayern die Region auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet stärken. Stifter Anton Fink ist bereits seit vielen Jahren mit der THD verbunden und wünscht sich viele Bewerbungen für den Wissenschaftspreis. Das Thema KI fasziniere ihn und er wolle die THD sinnvoll unterstützen. Für THD-Präsident Sperber liegen die Vorteile auf der Hand: So ein Preis werde die THD als Institution in der KI-Szene bekannter machen. Außerdem werden sich wichtige Kontakte ergeben, von der die Hochschule profitiert. Zum ersten Mal wird der Preis Ende des Jahres, circa im Oktober oder November 2021, ausgeschrieben. Bewerbungen werden aus Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik akzeptiert. Die Jury besteht aus den THD-Professoren Prof. Dr. Dr. Heribert Popp und Prof. Dr. Patrick Glauner, THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber, aus Österreich FH-Prof. DI Dr. Stefan Huber, aus Tschechien Assoc. Prof. Ivo Bukovsky, Ph.D. und Wissenschaftsminister Bernd Sibler. Die Verleihung erfolgt im Frühjahr 2022 und soll jährlich fortgesetzt werden.
Seit drei Monaten arbeiten Physiker der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) an einer neuen Generation von Spektrometern. Wie das menschliche Auge untersuchen sie reflektiertes Licht. Sie übertreffen die Fähigkeit der Augen aber um ein Vielfaches und ermöglichen Erkenntnisse über die Welt, die sonst verborgen blieben. Günstiger und kompakter sollen die neuen Spektrometer der Teisnacher Forscher werden. Derzeit untersuchen sie die neue Methode im Labor.
In der Wissenschaft beschäftigt man sich seit Jahrhunderten mit der Vermessung von Licht. Vorbild ist das menschliche Auge. Ob eine Erdbeere rot und damit reif ist, erkennt das menschliche Auge über das Licht, das von der Erdbeere reflektiert wird. Es wird vom Auge auf seine Bestandteile untersucht und kann dabei zwischen Millionen Farbschattierungen unterscheiden. In der Wissenschaft leisten Spektrometer diese Aufgabe. Heute sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Spektrometern nicht mehr wegzudenken: Mediziner finden mit ihrer Hilfe Hinweise auf bestimmte Krankheitserreger in der Atemluft, Biologen vermessen den Sauerstoffgehalt von Flüssen und Meeren, Kriminologen untersuchen Tatortspuren, moderne Mähdrescher vermessen das Getreide auf den Nährwert. Und die moderne Astronomie ist wegen der Unerreichbarkeit der untersuchten Objekte beinahe ausschließlich auf spektrometrische Untersuchungen angewiesen. Allerdings sind die Größe und der hohe Preis von hochgenauen Spektrometern immer noch eine Hürde für viele Anwendungen. An diesem Punkt setzt die Forschungsarbeit von drei Physikern der TH Deggendorf an. Am Technologiecampus in Teisnach erforschen Alois Schneider und Abdul-Hamid Fattah eine neuartige von Prof. Dr. Gerald Fütterer zum Patent angemeldete Methode zur Untersuchung von Licht. Diese Methode ermöglicht eine Reihe von neuen technischen Anwendungen, darunter die Entwicklung von kompakteren und günstigeren Spektrometern. Im Herbst rechnen die Wissenschaftler mit ersten Ergebnissen.
Am 16. April 2021 fand das Auftaktmeeting zum gemeinsamen Projekt „Funktionalisierung 3D (FDM)-Bauteile für Detonationsbeschichtung“ - SurfMod3Dton – am Technologie Campus Hutthurm statt. Bereits nach dem Besuch des wissenschaftlichen Leiters des Technologie Campus Hutthurm Herr Prof. Dr.-Ing. Mathias Hartmann zusammen mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sebastian Kölbl im Juli 2020 entstand die Idee eines gemeinsamen Förderprojektes.
Die in unmittelbarer Nähe gelegene Metall- und Beschichtungsfirma Reimann Industrietechnik GmbH in Hofkirchen-Garham legt mit seinen rund 26 Mitarbeitern großen Wert auf Innovation und Regionalität. Gemeinsam besichtigte man die Produktion diverser metallischer Dreh- und Frästeile, wie z.B. Umlenkrollen oder Kontaktrohre, sowie den Bereich der Oberflächenbehandlung zur Erhöhung der chemischen, thermischen und mechanischen Resistenz von Metallbauteilen. Danach forcierte man in intensiven Gesprächen die Möglichkeiten der Beschichtung durch das spezielle Detonationsverfahren (siehe Bild) für Kunststoff- und CFK-Bauteile. Hierbei ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zwischen der Firma Reimann und dem nur ca. 30 min entfernten Technologie Campus Hutthurm. Ein neun monatiges Projekt zur Beschichtung additiv gefertigter Bauteile wurde nun erfolgreich beantragt und am 01.04.2021 gestartet. Fördergeber des Kleinprojektes ist die Bayerische Forschungsstiftung mit Sitz in München.
Der TCH ist gemeinsam mit der Firma Reimann in enger Abstimmung und regelmäßiger Sondierung für weitere gemeinsame Anträge. Hierbei geht es beispielsweise um die Verarbeitung thermoplastischer Formmassen im RIM-Verfahren und anschließender Erhöhung der Oberflächenqualität durch die Beschichtung. Künftige Projekte sollen die Themengebiete Recycling und Nachhaltigkeit als zentrale Bausteine beinhalten. Der Technologie Campus Hutthurm freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der Firma Reimann Industrietechnik GmbH sowie mit weiteren regionalen Firmen.
Für das Forschungsprojekt DeinHaus 4.0 sucht die Technische Hochschule Deggendorf (THD) noch freiwillige Testhaushalte. Mit Hilfe der Bevölkerung wollen die Forschenden der Hochschule testen, wie die Funktionen von Geräten wie intelligente Uhren, Schlafmatten, Bewegungssensoren usw. in der Praxis ankommen. Die technische Ausstattung soll im Alter zu mehr Eigenständigkeit in den eigenen vier Wänden verhelfen. Zielgruppe sind Menschen ab 65 Jahren mit anfänglichem Pflege- oder Unterstützungsbedarf im Raum Niederbayern. Diese können sich jetzt an der Hochschule melden.
Um an der Studie teilzunehmen, werden die Testhaushalte mit der entsprechenden Technik ausgestattet. Für neun Monate sollen Geräte und Sensoren im Alltag ausprobiert werden. Es wird darauf geachtet, dass die einzelnen Komponenten möglichst unmerkbar sind, leicht angebracht und wieder entfernt werden können. Es ist kein Umbau nötig. Begleitet wird der Einbau der Technik durch ein Schulungsprogramm und Betreuung durch das Projektteam. Durch die Datenspenden der Teilnehmenden kann die Forschung im Bereich digitale Gesundheit und Pflege vorangetrieben werden. Wer Interesse hat, kann sich per Telefon 0991 3615-615 oder per E-Mail deinhaus4.0@th-deg.de an der Hochschule melden und erhält alle weiteren Informationen. Der Bewerbungsbogen ist auch im Internet abrufbar: www.deinhaus4-0.de/bewerben.
Am 11. März findet der 8. Tag der Forschung der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) statt. Wie schon im vergangenen Jahr auch diesmal virtuell. Start ist um 13 Uhr. Die Veranstaltung endet um 15.30 Uhr mit der Ehrung der drei besten Poster und des besten Vortrages.
Wer sich für die angewandte Forschung der THD interessiert, kann für zweieinhalb Stunden einen digitalen Blick über den Zaun werfen. Egal ob Wirtschaft, Industrie, Gesellschaft oder gerne auch zukünftige Studierende, alle sind eingeladen, am Tag der Forschung teilzunehmen. Unkompliziert vom Büro oder von zu Hause aus. Insgesamt werden elf Forschungsthemen vorgestellt. Aus den Bereichen Nachhaltiges Wirtschaften, Innovative Werkstoffe und Energie, Intelligente Mobilität, Digitale Wirtschaft und Gesellschaft sowie Innovative Arbeitswelt und Gesundes Leben. Jeweils in drei kurzen Minuten. Schließlich geht es beim Tag der Forschung weniger darum, in die Tiefe der jeweiligen wissenschaftlichen Thematik einzusteigen, als vielmehr die Basis für einen wechselseitigen und gerne auch interdisziplinären Dialog zu schaffen. Das gleiche gilt für die Posterausstellung. Die Plakate sind so gestaltet, dass man auf einen Blick erfasst, worum es geht. So ist es möglich, sehr niederschwellig in ein Gespräch mit den Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der THD einzusteigen. Die drei besten Poster werden ausgezeichnet. Die Trophäe für den ersten Platz wurde wie in den Vorjahren von der Designklasse an der Glasfachschule Zwiesel entworfen und in der eigenen Manufaktur der Bildungseinrichtung hergestellt.
Die Anmeldung zum Tag der Forschung ist bis zum 10. März über die Website der THD möglich: www.th-deg.de/tdf-2021. Die Teilnahme ist kostenlos.
Ein Grund, warum noch nicht mehr Unternehmen voll auf Elektromobilität umgestiegen sind bzw. keine Ladestationen anbieten, ist die Sorge vor erheblichen Mehrkosten, was den Stromverbrauch angeht. Unternehmen haben in der Regel eine vertraglich vereinbarte Jahreshöchstlast. Wird diese überschritten, können abhängig von der Firmengröße Aufpreise bis zu mehreren hunderttausend Euro auf die unvorhergesehene Lastspitze die Folge sein. Mit dem Park- und Lademanagement-System „SmiLE“ gibt es dafür bald eine Lösung. Wissenschaftler der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) entwickeln das System.
Prof. Dr. Andreas Berl ist projektverantwortlich und kennt die Brisanz des Themas. Das Problem für die Unternehmen sei das unkontrollierte Laden. Die gefürchteten Mehrkosten, verursacht durch Lastspitzen des Stromverbrauchs, seien hier schnell erreicht. Von einer Lastspitze spricht man, wenn die durchschnittlich bezogene Energieleistung in einem Intervall von 15 Minuten über dem mit dem Stromanbieter vertraglich vereinbarten Maximum liegt. Die Gründe, warum eine Lastspitze entsteht, sind vielfältig. Laut Prof. Berl sei dies der Fall, wenn Ladevorgänge unmittelbar mit maximaler Leistung begonnen und Akkus unnötig „voll" geladen werden. Wenn Ladevorgänge ungeplant geschehen, ohne Abfrage der nächsten Nutzung des Fahrzeugs. Oder wenn die Ladevorgänge nicht mit dem restlichen Energiesystem des Unternehmens (z. B. Lastmanagement) abgestimmt sind.
Um die angesprochenen Problematiken zu beheben, entwickelt die Forschungsgruppe rund um Prof. Berl das Park- und Lademanagement SmiLE. Ziel sei, mehr Unternehmen zur E-Mobilität zu bringen. Das System ist mit dem im Unternehmen vorhandenen Energiesystem verbunden. Außerdem ermöglicht SmiLE das Reservieren einer Park- bzw. Lademöglichkeit, so dass die E-Fahrzeuge entsprechend der Reservierungsangaben geladen werden. Zudem kann eine unternehmenseigene Fahrzeugflotte in das Lademanagement integriert werden. Mithilfe von KI-gestützten Prognoseverfahren können die Ladevorgänge so geplant werden, dass keine teuren Lastspitzen entstehen. Hierfür werden von der THD Algorithmen zur optimalen Ladeplanung und Vorhersagemodelle entwickelt und implementiert. Die Ladeplanung soll zusätzlich nach den unternehmerischen Zielen optimiert werden. Beispiele hierfür sind die maximale Nutzung von erneuerbaren Energien, die Verlängerung der Lebensdauer der Fahrzeugbatterien und der stationären Energiespeicher oder die Minimierung der Ladekosten.
Zur Identifikation der jeweiligen Anforderungen sind die jahrelangen Erfahrungen der E-WALD GmbH, einem der größten deutschen Ladeinfrastrukturbetreiber, und der eeMobility GmbH, die deutschlandweit Ladeinfrastruktur für Unternehmen betreibt, von großer Bedeutung. Die nahtlose Kommunikation zwischen den jeweiligen Systemkomponenten und im speziellen die Verbindung zwischen dem SmiLE System und den Ladestationen ist im Projekt der Schwerpunkt der eeMobility GmbH. Gefördert wird das Projekt SmiLE (Nr. AZ-1405-19) von der Bayerischen Forschungsstiftung. Das Projekt hat im Mai 2020 begonnen und endet 2023.
Am 6. Oktober eröffnete in Plattling das Forschungszentrum Moderne Mobilität (MoMo). Es ist der insgesamt zehnte Technologie und Forschungs Campus (TC) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Hans Schmalhofer, Erster Bürgermeister der Stadt Plattling, THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber sowie Wissenschaftsminister Bernd Sibler begrüßen die Pandemie-bedingt auf 40 Personen begrenzte Zahl von Gästen und stellten das große, mit dem MoMo verbundene Entwicklungspotential für die Stadt Plattling heraus. Es geht am TC um einen interdisziplinären Ansatz, der die Felder der Energiespeicherung, der Leistungselektronik, der autonomen Mobilität und Robotik sowie der roboterbasierten Computertomographie beinhaltet und zusammenführt.
Auch wenn die Ansiedlung des Technologietransferzentrums für Plattling eine beachtliche Investition darstelle, sei es ein richtiger und wichtiger Schritt für die Entwicklung der Stadt, erklärte der Bürgermeister Schmalhofer und ergänzte nicht ohne Stolz: "Plattling wird zum Forschungsstandort einer Hochschule – und zwar mit einer Schlüsseltechnologie der Zukunft!“ Tatsächlich bildet die Konstellation einer thematisch sehr gut aufeinander abgestimmten Forschungsgemeinschaft gemeinsam mit den wissenschaftlichen Kompetenzen an der THD ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Modernen Mobilität. „Dies“ so die operative Leiterin des MoMo, Diplomingenieurin Katrin Juds, „sollte eine gute Basis für weitere Forschungsallianzen sein, welche die Region zusätzlich wirtschaftlich stärken können.“ Auch Staatsminister Sibler lobte die THD und ihre Rolle als wichtiger ostbayerischer Mosaikstein im Rahmen der High Tech Agenda Bayern. Sibler betonte: „Fortschritt von der Region aus denken – das ist die Formel, die hinter dem neuen Forschungszentrum ‚Moderne Mobilität‘ steckt. Mit seiner langen Tradition als Eisenbahnerstadt und Verkehrsknotenpunkt eignet sich der Standort Plattling hervorragend, um an der Mobilität von morgen zu arbeiten. Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen sind starke Innovationstreiber. Von hier aus wird Zukunft gestaltet – für die Region, für Niederbayern und den Freistaat.“
Die enge Vernetzung mit dem Campus Deggendorf stellt wie bei allen TC der THD ein breites Spektrum von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten sicher. Dazu gehören unter anderem Auftragsforschung, geförderte Projekte, Bachelor- und Masterarbeiten oder Seminare und Workshops. Auf wissenschaftlicher Ebene ist das MoMo bespielsweise in den Bereichen Elektromobilität, Flottenmanagement, Virtualisierung von Ressourcen und Diensten sowie Intelligentes Energieinformationsnetz (Smart Grid) eng mit seinem Mutterschiff in Deggendorf verknüpft. „Mit dem MoMo sind vielversprechende Optionen für die regionale Strukturförderung in allen Bereichen der Mobilität verbunden“, bestätigte THD-Präsident Sperber. Auch der Forschungsgruppenleiter Leistungselektronik, Prof. Dr.-Ing. Otto Kreutzer, sieht eine ideale Komposition, um eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages flächendeckende klimaneutrale Mobilität zu ermöglichen. „Durch einen Innovationstreiber wie das MoMo wird der technologische Stand der regionalen Unternehmen mit nach vorne gezogen.“, so Kreutzer.
Auch die intelligente mobile Robotik wird am TC Plattling einen wichtigen Platz einnehmen. Bereichsleiter Prof. Dr.-Ing. Berthold Bäuml möchte dazu „Forschung auf internationalem Spitzenniveaus betreiben.“ Und zwar in enger Vernetzung mit dem Institut für Robotik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. sowie der TU München. „Durch die enge Kooperation mit den ansässigen Firmen werden wir die Forschungsergebnisse in die konkrete Anwendung überführen“, so der Professor. Die aktuellen Themen reichen von der autonomen senkrechtstartenden VTOL Drohne für die Waldbrand- und Borkenkäferfrüherkennung, dem intelligenten robotischen Assistenten in der Produktion bis zum humanoiden Serviceroboter mit Armen und Händen als persönlicher Helfer für Ältere.
Die Computertomograhie ist ein leistungsfähiges, bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von verschiedensten Materialien, Komponenten und Produkten. Im Bereich der E-Mobilität betreten Unternehmen in vielerlei Hinsicht Neuland. Prof. Dr.-Ing. Jochen Hiller, Forschungsgruppenleiter roboterbasierte Computertomographie, sieht großen Bedarf für den Einsatz modernster Mess- und Prüfverfahren zur Einhaltung von Sicherheits- und Qualitätsstandards. „Aufgrund der außerordentlichen Zukunftsfähigkeit der 3D-Bildgebung in Kombination mit Robotik verstehen wir das MoMo als Keimzelle für einen weiteren Campus. Aber auch als eine Chance zu Unternehmensausgründungen“, so Hiller. Man benötige in Deutschland definitiv mehr Unternehmen, die sich mit bildgebenden Verfahren und intelligenter Robotik beschäftigen.
Die ökumenische Segnung des Gebäudes wurde von Dekan Josef K. Geismar sowie von Pfarrerin Karolin Gerleigner vorgenommen. Anschließend überreichte Architekt Robert Brunner den Schlüssel zur Laborhalle symbolisch dem Ersten Bürgermeister der Stadt Plattling. Dieser legte ihn schließlich in die Hände des Präsidenten der THD als eigentlichem Nutzer des Gebäudes. Das MoMo war also eröffnet und machte sich direkt an die Arbeit. Mit einer Führung der Gäste durch die Forschungsräume und Labore.
Erfahren Sie mehr über das MoMo: http://www.th-deg.de/tc-plattling
INFOKASTEN TECHNONOLOGIEENTWICKLUNG AM MoMo
Chemie und Technologie elektrochemischer Energiespeicher (Moderne Energiespeicher für mobile Anwendungen, Netzstabilisierung durch Speicherlösungen, Verbesserte Batteriespeicher, Innovative Energiespeicher, Hybridlösungen für die Deutsche Bahn) - Prof. Dr. techn. Michael Sternad |
Leistungselektronik (Hochleistungsladestationen in Kombination mit Speicherlösungen, DC/DC-Wandlung in Brennstoffzellensystemen, Smart Grid, Leistungselektronik im Umfeld von Schienenfahrzeugen, etc.) - Prof. Dr.-Ing. Otto Kreutzer |
Lösungen für autonomes Fahren (Sensorik, Algorithmik, Vernetzung im Fahrzeug, messtechnische Funktionsvalidierung, ... alle Themen rund um autonome Systeme und das autonome Fahren) - Prof. Thomas Limbrunner |
INFOKASTEN INTELLIGENTE AUTONOME ROBOTIK UND COMPUTERGESTÜTZTE MESSTECHNIK AM MoMo
Roboterbasierte Computertomographie (3D-Digitalisierung großer Objekte bis hin zu kompletten Fahrzeugen mit Hilfe einer roboterbasierten Digitalisierungszelle auf Basis der Röntgen-Computertomographie) - Prof. Dr.-Ing. Jochen Hiller |
Autonome Intelligente Roboter - Joint Research Lab mit DLR Institut für Robotik (Lernende Roboter, die selbstständig komplexe Aufgaben bewältigen: vom humanoiden Assistenzroboter für zu Hause, die Produktion oder Landwirtschaft bis zur autonomen Erkundungsdrohne) - Prof. Dr.-Ing. Berthold Bäuml |
In einem Verbrauchertest der im Projekt Foodwaste Impossible entwickelten stocky-App gaben die Tester an, durch die Nutzung der App weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Das Projekt Foodwaste Impossible zielt auf die Reduktion von Lebensmittelabfällen ab. Dazu hat das Projektkonsortium bestehend aus Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung, dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) sowie dem Technologie Campus Grafenau die stocky-App entwickelt und in einem Verbrauchertest mit 190 Verbrauchern aus ganz Deutschland getestet. Die stocky-App integriert die Verwaltung von Lebensmittelvorräten, Einkaufslisten und Menüplänen privater Haushalte. Durch Funktionen wie ein Alarm bei Überschreitung von Mindesthaltbarkeitsdaten oder Rezeptvorschlägen für Lebensmittelreste hilft die App Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten zu vermeiden. In dem durchgeführten Verbrauchertest zeigte sich ferner, dass die App insbesondere unerfahrene „Gelegenheitsköche“ mit sinnvollen Tipps und Funktionen unterstützt. Aber auch erfahrene „Köche“, die ihre Einkäufe und Menüs planen zeigten sich sehr zufrieden mit der App.
5G steht für die „fünfte Generation des Mobilfunks“ und ist die Weiterentwicklung des existierenden 4G Mobilfunknetzes. 5G bietet neue Ansätze der Informations- und Datenübertragung, unter anderem für die Erhöhung der Bandbreite und die Verringerung von Latenzzeiten, sodass die Datenübertragung verzögerungsfreier und schneller wird. Dadurch ermöglicht 5G viele neue Anwendungszwecke, z. B. im Industriebereich für die Kommunikation von Maschinen, im Gesundheitssektor für Telemedizinanwendungen, der öffentlichen Verwaltung, der Mobilität, wie für autonomes Fahren, oder im Infrastrukturmanagement.
5G benötigt noch weitere Forschung, um diese neuen Einsatzfelder zu definieren und 5G optimal nutzen zu können. Unter der Leitung des Technologie Campus Freyung werden daher an den Hochschulstandorten Freyung, Cham und Deggendorf sogenannte Campusnetze als Versuchsnetze für 5G-Anwendungen errichtet. Diese bieten in einem eng abgesteckten Bereich unter Einhaltung sämtlicher Richtlinien die Möglichkeit, unter komplett eigener Verwaltung 5G-Funkzellen zu betreiben. Diese stehen dann für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Zudem wird am Technologie Campus Freyung im Rahmen des Projektes modernes Mess- und Testequipment für 5G-Anwendungen aufgebaut. Dieses steht dann für Kooperationen mit Unternehmen sowie als Basisinfrastruktur für weitergehende Forschungsvorhaben im nationalen und internationalen Rahmen zur Verfügung Entsprechende Versuchsumgebungen sind bisher nur an großen Forschungsinstituten und Universitäten in Ballungszentren verfügbar. Mit dem Aufbau der Infrastruktur in Freyung, können regionale Unternehmen und Startups an die neue Technologie herangeführt werden, damit diese frühzeitig von den Potentialen von 5G profitieren können. Der Aufbau der Infrastruktur im Projekt „Grenzland 5G“ wird bis Februar 2021 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms FH Invest 2020 mit 913.000 Euro gefördert.
Künstliche Intelligenz, KI oder gerne auch mal auf englisch AI für Artificial Intelligence. Was genau ist das? Wie beeinflusst KI unsere Zukunft – auch in Niederbayern, im Bayerischen Wald oder eben in Deggendorf. Prof. Patrick Glauner von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) kann mehr dazu sagen. Ganz einfach auf einer den Sitzbänke am Luitpoldplatz in Deggendorf. Mitten in der Stadt. Wer will, kann sich zu ihm setzen und mit ihm plaudern. Über KI. Am Freitag, 24. Juli, drei Stunden lang, ab 10:30 Uhr.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich vier Urängste mit KI verbinden lassen: Überwachung, Versklavung, Verlust der Einzigartigkeit sowie das Ende des freien Willens. „Überspitzt“, nennt Prof. Glauner es, wenn man vom Ende des freien Willens spricht, nur weil Menschen allzu gerne den Vorschlagsalgorithmen von Internetwerbung oder Mediatheken folgen. Auch sei es keineswegs so, dass wir demnächst durch den Roboter ersetzt werden. Aber irgendwie scheint die Künstliche Intelligenz den Kinofilmen entwichen zu sein, wie der Geist aus der Flasche. Den Filmen, die uns Gänsehaut verursacht haben: Matrix, Minority Report oder der Fritz Lang Klassiker Metropolis von 1927 – heute eines der bedeutensten Werke der Filmkunst. „Schon jetzt ist KI beispielsweise durch Mustererkennung in der radiologischen Diagnostik eine große Bereicherung für unsere Gesundheitversorgung in der Onkologie“, greift Glauner das Musterbeispiel segensreicher KI Entwicklungen heraus. Neben einer ganzen Reihe anderer, bereits heute verfügbarer Anwendungen, könne Künstliche Intelligenz sicher auch irgendwann all die nützlichen Verbindungen zwischen den unüberschaubar gewordenen naturwissenschaftlichen Disziplinen wieder sicht- und nutzbar machen. Denn den Universalgelehrten aus der Antike gibt es nicht mehr. Was weiß ein Virologe schon über KI, was weiß eine Informatikerin schon über Viren? Sicher viel zu wenig. Und wer nichts weiß, muss alles glauben. Die Daten sind da. Mehr als reichlich, Big Data, quasi. Und Big Data, das ist das Futter für aussagekräftige KI. Alle Bürgerinnen und Bürger sind deshalb herzlich eingeladen, sich mit Prof. Glauner über solche und andere Fragen zu unterhalten. Direkt, unkompliziert, in entspannter Atmosphäre. Prof. Glauner und die THD freuen sich auf das Gespräch mit den Deggendorferinnen und Deggendorfern. Patrick Glauner ist seit seinem 30. Lebensjahr Professor für Künstliche Intelligenz. Zuvor arbeitete er unter anderem an der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf und bei der Krones AG. Er beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Künstlicher Intelligenz, zuletzt insbesondere mit KI-Innovationsmanagement. Zu diesem Thema hat er im Frühjahr 2020 ein Buch im Springer-Verlag veröffentlicht: „Innovative Technologies for Market Leadership: Investing in the Future".