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In diesem Jahr wurden innovative Lösungen für Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsförderungen mit dem HOCHSPRUNG-Award in Nürnberg ausgezeichnet. Die ausgewählten Gründungsprojekte aus bayerischen Hochschulen erhielten neben der Auszeichnung Geldpreise im Wert von 11 000 Euro. Den ersten Platz belegte dabei das Team Athegus aus der Technischen Hochschule Deggendorf (THD).
Der HOCHSPRUNG-Award fördert die Gründungsdynamik an bayerischen Hochschulen. 38 Gründungsprojekte aus ganz Bayern hatten sich für den HOCHSPRUNG-Award beworben. Sechs Finalisten pitchten im Zollhof in Nürnberg vor Jury und Publikum um den Sieg.
Gewonnen hat Athegus (THD), gefolgt von Endolease (Universitätsklinikum Würzburg & Julius-Maximilians-Universität Würzburg) auf dem zweiten Platz und Vasc-on-Demand (Universitätsklinikum Würzburg) auf dem dritten. Ein Publikums-Sonderpreis ging an Vasc-on-Demand (Universitätsklinikum Würzburg), ein Hochschul-Sonderpreis an die Hochschule München.
Die Athegus GmbH, die das Preisgeld von 4000 Euro gewonnen hat, entwickelt und vertreibt das Roboter-Management-System hospOS mit Fokus auf Sicherheit, Bedienbarkeit und messbaren Nutzen speziell für das Gesundheitswesen. Durch robotergestützte Automatisierung nicht-empathischer Aufgaben entlastet es Pflegekräfte, senkt Kosten und verbessert die Versorgungsqualität. Beispielsweise koordiniert es Serviceroboter und Gebäudetechnik verschiedener Hersteller. So können Roboter etwa durch die Übernahme von Transport- und Begleitgängen das Personal entlasten. Bedient wird es über zielgruppengerechte Apps.
Damit zeigt sich, dass Ausgründung aus der Forschung ein großes Potenzial hat. Athegus ist das erste Team der THD, das ein EXIST Forschungstransfer-Stipendium erhalten hat.
Respektabler Bildungserfolg: Valentin Gratz (15), Hanna Reichelt (16), Leopold Bauer und Janine Deisböck vom Gymnasium Pfarrkirchen sowie der Gastschüler David Vaclavik (alle 17) haben am European Campus Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ein Frühstudium gemeistert. Dafür erhielten sie bei einer kleinen Feier ihre Zertifikate überreicht.
Grundsätzlich zielt das Frühstudium darauf ab, dass Begabte aus der Oberstufe in Lehrveranstaltungen erste akademische Erfahrungen sammeln. Am European Campus bedeutet das auch, den gewählten Kursen auf Englisch zu folgen. „Natürlich habe ich einige Fachbegriffe lernen müssen, aber sonst ging alles gut“, so Elftklässlerin Hanna Reichelt. Darüber hinaus sagten ihr die Praxisstunden im Labor besonders zu. Elftklässlerin Janine Deisböck befand: „Jetzt weiß ich, wie es an einer Hochschule abläuft.“ Und Zehntklässler Valentin Gratz bemerkte: „Die Formeln in der Mathematik sind überall gleich.“
Dekan Prof. Dr. Christian Steckenbauer übergab die Zertifikate persönlich und zeigte sich sicher. „Das Frühstudium hilft dabei, sich nach dem Abitur zu orientieren.“ In diesem Sinne bestätigte Betreuungslehrerin Eva Holler, Mentorin für Begabtenförderung: „Die Kooperation von European Campus und Gymnasium Pfarrkirchen ermöglicht es, über den schulischen Tellerrand hinauszuschauen.“
Konkret absolvierten die Absolventen folgende Kurse: Valentin Gratz und Leopold Bauer jeweils „Mathematics for Engineering“, Janine Deisböck und Hanna Reichelt jeweils „Construction Chemistry“ am ECRI sowie der tschechische EUREGIO-Gastschüler David Vaclavik Italienisch und Deutsch als Fremdsprache an der Virtuellen Hochschule Bayern (VHB). Je nach Wunsch nahmen die Teenager an der jeweiligen Abschlussprüfung teil.
Unterm Strich können es sich die frisch zertifizierten Gymnasiasten gut vorstellen, ein weiteres Frühstudium anzugehen. Hanna Reichelt belegte ohnehin bereits ihren zweiten Hochschulkurs. Mit Blick nach vorne schloss Prof. Dr. Steckenbauer: „Das Gymnasium Pfarrkirchen und der European Campus leisten Pionierarbeit, die wir gerne mit anderen Schulen weiter ausbauen.“
Wer sich für ein Frühstudium interessiert: Im kommenden Wintersemester können Begabte der Oberstufe ab Oktober erneut an Lehrveranstaltungen teilnehmen. Sollte das spätere Studienfach dazu passen, könnten erreichte ECTS-Punkte angerechnet werden. Koordiniert wird das Angebot am ECRI von Andrea Ebertseder. Alle Infos zur Bewerbung unter: www.th-deg.de/fruehstudium
Übrigens: Ganz in Sinne der Zusammenarbeit von ECRI und örtlichem Gymnasium besuchten rund 20 Elftklässler kürzlich das Labor für Elektro- und Energietechnik. Unter Anleitung führten die Teenager erste Versuche rund um Wärmepumpen und PV-Anlagen durch.
Vertreterinnen des wissenschaftlichen Projekts Community Health Nursing (CHN) aus Lindenberg und von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) haben am 7. Juli den CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag und ehemaligen Gesundheitsminister des Freistaats, Klaus Holetschek, sowie Lindenbergs ersten Bürgermeister Eric Ballerstedt zum fachlichen Austausch begrüßt. Die Politiker informierten sich in der ehemaligen Rotkreuzklinik in Lindenberg über den aktuellen Stand und die Perspektiven des vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten THD-Projekts, das seit Mai 2025 in Zusammenarbeit mit der Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz e.V. und einer ortsansässigen Arztpraxis durchgeführt wird. Ziel ist der Aufbau einer koordinierten, wohnortnahen und multiprofessionellen Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in Lindenberg und Umgebung – insbesondere für die wachsende Zahl älterer Menschen.
Die operative Projektleiterin Elisa Johannsdottir, die wissenschaftliche Projektleiterin Dr. Christine Aumer (beide TH Deggendorf) sowie die Community Health Nurse Sylvia Grebbin präsentierten die bisherigen Entwicklungen und Erkenntnisse des Pilotprojekts. Zwei CHN sind für das Projekt beschäftigt, sie hatten bereits knapp 200 Patientenkontakte. 17 Teilnehmende konnten für die Studie der Deggendorfer Forschungsgruppe gewonnen werden. Die Ärzte schätzen die hohe fachliche Kompetenz der CHN, Patientinnen und Patienten fühlen sich umfassend und sehr gut betreut, die Verzahnung mit weiteren Akteuren zur Gesundheitsversorgung funktioniert bisweilen sehr gut. Außerdem strahlen die beiden Lindenberger CHN förmlich, wenn sie von ihrer Arbeit berichten. Der rechtliche Rahmen in Deutschland schreibt derzeit vor, dass CHN unter Delegation eines Arztes oder einer Ärztin arbeiten müssen. Das wirkt sich auch auf den Wirkungsradius des Pilotprojekts aus. Denn aus Haftungsgründen dürfen die CHN ausschließlich Patientinnen und Patienten der kooperierenden Hausarztpraxis behandeln. Diese organisatorische Einschränkung bekräftigt den Ansatz der Forschungsgruppe: Die Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten solle es CHN künftig ermöglichen, eigenständige Praxen zu eröffnen und eigenverantwortlich tätig zu sein.
Klaus Holetschek zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Projektbeteiligten und ihren innovativen Ansätzen der CHN-Praxis. Er betonte die Bedeutung neuer Modelle zur Primärversorgung im Kontext der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere des Hausärztemangels und der notwendigen Kompetenzübertragung im Pflegebereich. Holetschek hob hervor: „Community Health Nursing ist ein zukunftsweisender Ansatz, um die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum zu stärken. Es braucht jetzt mutige Reformen, die innovative Modelle wie dieses in die Regelversorgung überführen und die Pflegekompetenz gezielt stärken.“
Neben der zukünftigen Finanzierung von CHN wurden auch die Unterschiede zu Advanced Practice Nursing (APN), Gemeindepflege und anderen Versorgungsformen diskutiert. Ebenso wurde die Abgrenzung zu bereits bestehenden Delegations- und Substitutionsmodellen der Versorgungsassistenz (VERAH) oder Nichtärztlichen Praxisassistenz (NäPa) thematisiert. APN sind für das klinische Umfeld ausgebildet und agieren mit hoher Eigenverantwortung. VERAH und NäPa unterstützen Hausärztinnen und -ärzte, tragen aber wenig Eigenverantwortung. In der Gemeindepflege Tätige übernehmen aufgrund der Haftungsfrage nur beratende Funktionen. Und CHN haben wie APN hohe Eigenverantwortung, sind aber spezialisiert auf außerklinische Tätigkeitsfelder. Die Vertreterinnen der Forschungsgruppe erläuterten praxisnah die Besonderheiten des CHN-Modells, das durch hohe fachliche Kompetenz, Ganzheitlichkeit und eine zentrale Ansprechperson für die Patientinnen und Patienten gekennzeichnet ist.
Klaus Holetschek betonte abschließend die Notwendigkeit, erfolgsversprechende Projekte wie das in Lindenberg in die politische Diskussion um die Pflegereform einzubringen, die Schnittstellen zu bestehenden Strukturen wie Pflegestützpunkten oder Gemeindeschwestern klar zu definieren sowie tragfähige Finanzierungsansätze zu finden. Er sicherte den Projektbeteiligten seine Unterstützung zu und nahm eine Zusammenstellung zur Abgrenzung der verschiedenen Versorgungsmodelle für die weitere politische Arbeit mit.