Wie man mit Licht die Welt erklären kann: neue Forschungsarbeit an der TH Deggendorf
7.5.2021 | THD-Pressestelle
Seit drei Monaten arbeiten Physiker der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) an einer neuen Generation von Spektrometern. Wie das menschliche Auge untersuchen sie reflektiertes Licht. Sie übertreffen die Fähigkeit der Augen aber um ein Vielfaches und ermöglichen Erkenntnisse über die Welt, die sonst verborgen blieben. Günstiger und kompakter sollen die neuen Spektrometer der Teisnacher Forscher werden. Derzeit untersuchen sie die neue Methode im Labor.
In der Wissenschaft beschäftigt man sich seit Jahrhunderten mit der Vermessung von Licht. Vorbild ist das menschliche Auge. Ob eine Erdbeere rot und damit reif ist, erkennt das menschliche Auge über das Licht, das von der Erdbeere reflektiert wird. Es wird vom Auge auf seine Bestandteile untersucht und kann dabei zwischen Millionen Farbschattierungen unterscheiden. In der Wissenschaft leisten Spektrometer diese Aufgabe. Heute sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Spektrometern nicht mehr wegzudenken: Mediziner finden mit ihrer Hilfe Hinweise auf bestimmte Krankheitserreger in der Atemluft, Biologen vermessen den Sauerstoffgehalt von Flüssen und Meeren, Kriminologen untersuchen Tatortspuren, moderne Mähdrescher vermessen das Getreide auf den Nährwert. Und die moderne Astronomie ist wegen der Unerreichbarkeit der untersuchten Objekte beinahe ausschließlich auf spektrometrische Untersuchungen angewiesen. Allerdings sind die Größe und der hohe Preis von hochgenauen Spektrometern immer noch eine Hürde für viele Anwendungen. An diesem Punkt setzt die Forschungsarbeit von drei Physikern der TH Deggendorf an. Am Technologiecampus in Teisnach erforschen Alois Schneider und Abdul-Hamid Fattah eine neuartige von Prof. Dr. Gerald Fütterer zum Patent angemeldete Methode zur Untersuchung von Licht. Diese Methode ermöglicht eine Reihe von neuen technischen Anwendungen, darunter die Entwicklung von kompakteren und günstigeren Spektrometern. Im Herbst rechnen die Wissenschaftler mit ersten Ergebnissen.
Bild (THD): Abdul-Hamid Fattah vom Technologie Campus Teisnach beim Justieren eines Versuchsaufbaus.