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Presseartikel

Computer Vision

THD-Studierende entwickeln sehende Computer

20.1.2021 | THD-Pressestelle

Stefanie Beck ist Geschäftsführerin bei der Unternehmensberatung Fuhrmann Leadership in Karlsruhe. Berufsbegleitend macht sie an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ihren Bachelor in Künstlicher Intelligenz (KI). Zusammen mit den Kommilitonen Johannes Artmeier, Lucas Fobian und Andreas Neuhierl hat Beck nun eine KI entwickelt, die in einem Videostream in Echtzeit erkennt, ob eine Person Maske trägt oder nicht. Das Forschungsfeld, in dem Beck arbeitet, steht hoch im Kurs. Es nennt sich „Computer Vision“.

Ihr Projekt fassen die THD-Studierenden wie folgt zusammen: „Nicht nur in pandemischen Situationen sind Gesichtsmasken notwendig, sondern vor allem im beruflichen Alltag. Zum Beispiel in der Industrie oder Medizin. Mit unserer Anwendung wird sichergestellt, dass beim Eintritt in einen geschützten Raum die vorgeschriebene Maske getragen wird.“ Solche Projektarbeiten bieten Studierenden an der THD die Möglichkeit, ihr Wissen an praxisrelevanten Beispielen umzusetzen. Absolventinnen und Absolventen im Bereich der KI sind bei Unternehmen heiß begehrt. Ganz besonders gilt dies für das Feld des „Bildverstehens“, wie die „Computer Vision“ auch bezeichnet wird. Es ermöglicht Computern, automatisiert Zusammenhänge in Bildern und Videos zu erkennen und passende Schlussfolgerungen zu ziehen. Weitere Beispiele solcher Anwendungen sind optische Inspektionen in Fertigungsprozessen, Objekterkennung in autonomen Fahrzeugen oder Smartphone Apps, die Gesichter in Fotos erkennen.

Seit Oktober 2020 bietet die THD den neuen Kurs „Computer Vision“ an und bereitet so ihre Studierenden auf eine entsprechende Berufslaufbahn vor. „Unser Kurs bietet im ersten Drittel eine intensive Einführung in die wichtigsten und vor allem praxisrelevanten Grundlagen des Fachgebiets“, so Dozent Prof. Dr. Patrick Glauner. Der KI-Experte erklärt außerdem, wie sich die THD von anderen regionalen und überregionalen Kursangeboten abgrenzt: „Ich habe geschaut, welche Kursinhalte internationale Top-Universitäten wie das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Stanford oder das Imperial College London lehren.“ Ähnliche Inhalte hat Glauner in den THD-Kurs integriert. Auf gleichem Niveau und verständlich aufbereitet. „Auch an den Spitzeninstituten wird am Ende nur mit Wasser gekocht“, so der THD-Professor, der selbst Alumnus des Imperial College London ist.

Reine Theoretiker seien auf dem Arbeitsmarkt allerdings kaum gefragt. Es gehe um Expertise in der praktischen Umsetzung von Bildverstehen-Anwendungen. Deshalb setzen die Studierenden im Rest des Semesters in Gruppen selbstgewählte Projekte um und wenden erworbenes Wissen konkret an. „Es sind sehr umfangreiche und hochqualitative Ergebnisse entstanden, die klar zeigen, wie hervorragend unsere Studierenden im internationalen Vergleich aufgestellt sind“, berichtet Prof. Glauner stolz.

Neben den Resultaten von Beck verweist Glauner auf ein weiteres Beispiel. Die Kursteilnehmer Patrick Gawron und Achot Terterian haben zusammen einen Münzzähler entwickelt. Dieser rechnet anhand eines Handyfotos den Betrag in der Geldbörse oder im soeben ausgeräumten Sparschwein zusammen. „Dabei haben wir gelernt, wie man Münzen und andere Objekte aus Fotos segmentieren und mittels eines neuronalen Netzes erkennen kann“, berichten Gawron und Terterian.

Die THD bietet seit zwei Jahren den deutschlandweit ersten Bachelorstudiengang „Künstliche Intelligenz“ an. Der erste Jahrgang wird im Sommer 2021 sein Studium abschließen. Interessierte Schülerinnen und Schüler können an der THD ab März 2021 auch wieder im Rahmen des Frühstudiums ausgewählte KI-Vorlesungen belegen und Hochschulluft schnuppern. Bei Fragen zu Themen rund um Bildverstehen, KI und den Studiengang ist Prof. Glauner jederzeit auch direkt unter patrick.glauner@th-deg.de oder 0991/3615-453 erreichbar.

Bild (THD): Digitale Gesichtserkennung