Arbeitsgruppe Bionik vom Technologie Campus Freyung besucht Forschungszentrum in den USA
29.8.2019 | kwanieck
Forschung und Technologie für das Wohl aller, steht an der Auffahrt zum Glenn Research Center der NASA in Cleveland, Ohio. Anfang September hat eine Forschungsgruppe dort rund 25 Experten eingeladen, um gemeinsam die Bionik als Methodik weiterzuentwickeln. Wissenschaftler und Industrievertreter aus den USA und Kanada nahmen teil, und mit Kristina Wanieck von der Arbeitsgruppe Bionik war auch der Technologie Campus Freyung vertreten. Bionik ist die Verbindung aus Biologie und Technik, bei der man versucht, von Vorbildern aus der Biologie für technische und praktische Probleme zu lernen. „Man bekommt nicht jeden Tag eine persönliche Einladung von einer Institution wie der NASA. Ich war zunächst überrascht und habe mich dann sehr gefreut, zu dem ausgewählten Kreis zu zählen“, beschreibt Kristina Wanieck ihren ersten Eindruck, als die E-Mail im Postfach einging. Seit zehn Jahren arbeitet sie am Technologie Campus Freyung und hat dort die Arbeitsgruppe Bionik mit aufgebaut. Zu Beginn ihrer Tätigkeit stand die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Vordergrund und es wurde an einem regionalen Bionik-Netzwerk gearbeitet. Durch die intensive Zusammenarbeit mit der Wirtschaft wurde bald eine Forschungslücke entdeckt und Wanieck begann ihre Doktorarbeit in Kooperation mit der TU München. Während ihrer Promotion hat sie sich auf die methodische Vorgehensweise der Bionik konzentriert: „Ich wollte mit meiner Arbeit erreichen, dass die Bionik im Alltag von Unternehmen ankommt und so leicht einzusetzen ist, dass sie messbare Erfolge bewirkt. Einen ersten Schritt in diese Richtung konnten ich mit meiner Arbeit gehen, dank der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen an der Hochschule und mit unseren internationalen Kooperationen. Es liegt aber noch einiges vor uns.“ Bei dem Treffen in den USA hatte Wanieck auch die Chance, die Arbeit aus Freyung in einem Vortrag vorzustellen und auf aktuelle Projekte hinzuweisen, wie den vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanzierten Projektverbund BayBionik. „Die Resonanz auf unsere Arbeit war enorm positiv. Uns war gar nicht bewusst, dass die Ergebnisse, die wir in den letzten zwei Jahren veröffentlicht haben, in Amerika auf solche Beachtung und Wertschätzung gestoßen sind und für einige der anwesenden Teilnehmer richtungsweisend waren“, beschreibt Wanieck das Feedback auf die Arbeit aus Freyung. Zusammen mit den verschiedenen Wissenschaftlern und Vertretern der Wirtschaft hat Wanieck bei dem gemeinsamen Treffen zwei Tage lang daran gearbeitet, wie die Bionik eine stärkere Bedeutung in der Anwendung erhält. Genau damit beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Bionik in Freyung schon seit vielen Jahren und arbeitet für und mit der Wirtschaft daran, bionische Arbeitsmethoden praxisnäher zu gestalten. "Das Potenzial der Bionik ist sehr gut bekannt. Nur fehlt es bisher an einer breiten Akzeptanz und Umsetzung dieser Zukunftsdisziplin. Uns war schon immer klar, dass wir das nur in internationaler Zusammenarbeit erreichen können. Umso mehr freut es uns, dass die NASA uns eine solche Plattform zum Austausch geboten hat“, fasst Wanieck die Bedeutung des Treffens zusammen. Die ersten Folgeprojekte sind bereits in der Planung und das Treffen ist ein Meilenstein für die weitere Arbeit in Freyung.
Bild (thd): Das Bild zeigt Kristina Wanieck am Eingang zum Glenn Research Center der NASA in den USA.