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Presseartikel

Wissenschaft, Abenteuer und Teamgeist

THD-Sportstudierende erforschen Schlafrhythmen auf See

15.9.2025 | THD-Pressestelle

Eine Woche auf einer Segelyacht, Tag und Nacht auf dem Meer, wenig Schlaf und spannende Forschung: Ende Juli 2025 begaben sich neun Sportstudierende der TH Deggendorf mit ihrem Studiengangsleiter, Prof. Dr. Jens Martin und einem erfahrenen Skipper auf einen Segeltörn entlang der dalmatinischen Küste. Im Mittelpunkt stand eine herausfordernde Bachelorarbeit über Dienst- und Schlafrhythmen auf See. Doch die Exkursion war weit mehr als nur ein Forschungsprojekt.

Drei Jahre - drei Extreme

Die Reise nach Kroatien war bereits die dritte wissenschaftliche Spezial-Exkursion des Studiengangs:

• 2023 ging es ins Hochgebirge: Im Monte-Rosa-Massiv untersuchten die Studierenden die Anpassung des Körpers an große Höhen, mit dem Gipfelziel, der Capanna Regina Margherita, der mit auf über 4600 m höchstgelegenen Hütte Europas.

• 2024 führte die Expedition nach Island. Dort stand Tauchen bei eisigen Wassertemperaturen in der Nähe der Kontinentalspalte und die Analyse physischer und psychischer Reaktionen des Körpers bei unter 4 °C kaltem Wasser im Fokus.

• 2025 hieß es nun: Segel setzen! Thema diesmal: Wie beeinflussen unterschiedliche Schlafrhythmen das Befinden und die Leistungsfähigkeit an Bord?

Forschung an Bord

Die 15 Meter lange Segelyacht wurde für eine Woche zur schwimmenden Forschungsstation. Zwei Gruppen stellten sich unterschiedlichen Schlafplänen:

• Gruppe 1 segelte nach dem Muster 6 h Schlaf – 6 h Dienst. Dieses entspricht dem üblichen Dienstrhythmus in der Berufs- und Großschifffahrt.

• Gruppe 2 agierte im Rhythmus von 2 h Schlaf – 2 h Dienst – 2 Stunden Backup-Wache. Dieser Ablauf ist im Segel- und Kleinbootbereich verbreitet.

Schon nach kurzer Zeit zeigte sich: Schlafen auf hoher See ist in dem gegebenen Forschungssetting nicht einfach. Enge Kabinen, Wellengang und wechselnde Schichten forderten die Teilnehmenden zunehmend heraus. Mit jeder Nacht wuchs das Schlafdefizit und ungeachtet der frischen Seeluft und des sich gegenseitig motivierenden Teamgeists war die ungewohnte Situation für alle kräftezehrend. Obwohl alle Teilnehmenden durch ihr Studium mit den Grundlagen des Segelns vertraut waren, brachte die Segelarbeit viel Neues. Das Team musste mit den unterschiedlichsten Bedingungen zurechtkommen; hoher Wellengang bei bis zu sechs Windstärken, Sturm und Gewitter, spannendes Nachtsegeln, strahlender Sonnenschein und Flauten hielten die Gewässer Kroatiens für die Studierenden bereit.

Mehr als Wissenschaft

Das wissenschaftliche Untersuchungsdesign umfasste bei allen Teilnehmenden mehrfach tägliche Messungen der Funktion des Herzkreislaufsystems, des Nervensystems, der Reaktionsschnelligkeit, der psychischen Verfassung mittels Fragebögen, des Flüssigkeitshaushaltes und ein regelmäßiges Schlafmonitoring.

Neben wertvollen Daten für die Forschung nahmen die Studierenden auch besondere Erfahrungen für ihre Zukunft mit. Sie erlebten, wie wichtig Zusammenhalt, Organisation und gegenseitige Unterstützung in Grenzsituationen sind. Und sie bestätigten auch in diesem Jahr das Credo der Expeditionsserie: Wissenschaft darf auch Abenteuer sein. Fazit: Die Exkursion nach Dalmatien vereinte Forschung, Sport und Gemeinschaft in besonderer Weise – und reiht sich nahtlos in die Reihe außergewöhnlicher Erlebnisse der THD-Sportstudierenden ein.

Bild (THD): Gute Stimmung an Bord nach dem Auslaufen aus Trogir zu Beginn der Exkursion.