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Presseartikel

Renommierter Kulturpreis an THD-Angehörige

Zwei Auszeichnungen nach Deggendorf - THD-Angehörige erhalten renommierten Kulturpreis Bayern

5.12.2024 | THD-Pressestelle

Strahlende Gesichter an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD): Gleich zwei Angehörige der Hochschule wurden dieses Jahr mit dem renommierten Kulturpreis Bayern bedacht. Mitte November nahmen Wirtschaftsinformatik-Student Michael Hilger und THD-Professorin Fanny Kählke den Kulturpreis Bayern 2024 aus den Händen von Staatsminister Markus Blume in München entgegen. Insgesamt wurden 33 Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen für ihre herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft geehrt.

Effizientes Packen in Containern mithilfe von KI

Michael Hilger, Wirtschaftsinformatikstudent der Technischen Hochschule Deggendorf, wurde für seine herausragende Masterarbeit mit dem Kulturpreis Bayern bedacht. In seiner Arbeit, die von THD-Professor Stephan Scheuerer betreut wurde, erforscht Hilger, wie das Packen verschiedener Objekte in Containern mithilfe künstlicher Intelligenz effizienter gestaltet werden kann. Dabei steht das dreidimensionale Bin Packing Problem (3D-BPP) im Fokus. Es beschreibt die Herausforderung, Objekte unterschiedlicher Größe und Form so platzsparend wie möglich in einem begrenzten Raum – wie Containern oder Lagerflächen – anzuordnen, um Leerraum zu minimieren. Das ist insbesondere in der Logistik und Lagerhaltung von großem praktischem Nutzen. Michael Hilger setzt auf Reinforcement Learning, eine Methode des maschinellen Lernens. Hierbei agiert ein Agent, der durch Interaktion mit seiner Umgebung lernt, optimale Entscheidungen zu treffen und dadurch die Objekte im Raum optimal zu platzieren. Michael Hilger untersucht verschiedene Algorithmen, die dem Agenten helfen, durch Feedback seine Strategie zu verbessern. Die Arbeit beschreibt detailliert die technische Umsetzung dieser Algorithmen und wie sie programmiert und dazu genutzt werden, das dreidimensionale Packproblem zu lösen. „Die in meiner Arbeit entwickelten Algorithmen ermöglichen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ein effizientes Packen mehrerer Objekte in so wenigen Containern wie möglich und vermeiden somit die unnötige Verschwendung von Ressourcen“, fasst Michael Hilger zusammen.

Hilfe zur Selbsthilfe im Internet

Fanny Kählke, Professorin für E-Health an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der THD, wurde für ihre an der Technischen Universität München erstellte Doktorarbeit ausgezeichnet. Darin untersucht Kählke digitale Hilfsangebote zur Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen auf deren Wirksamkeit und Kosteneffektivität. Psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen haben in den letzten Jahren stark zugenommen und belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern verursachen auch volkswirtschaftliche Kosten. Neben den direkten Behandlungskosten können psychische Erkrankungen zu Arbeitsausfällen und Produktivitätsverlusten führen. Das deutsche Gesundheitssystem kann den Bedarf an Behandlungen nicht decken. Internet- und mobilbasierte Interventionen (IMIs) bieten hier vielversprechende Therapieansätze. In einer ersten Studie untersucht Fanny Kählke die Wirksamkeit eines unbegleiteten Online-Programms zur Behandlung sozialer Angststörungen bei Studierenden. Das Ergebnis: Die digitale Therapie reduziert die Symptome signifikant und anhaltend – bei vergleichsweise geringen Kosten. Eine zweite Studie zu einem Online-Stressmanagement-Programm für Arbeitnehmer zeigt ähnliche Ergebnisse. Hier senkt die Intervention nicht nur das Stresslevel der Betroffenen, sondern spart auch Kosten für das Unternehmen. In einer Übersichtsarbeit zeigt Fanny Kählke, dass begleitete digitale Hilfsangebote zur Behandlung psychischer Erkrankungen überwiegend kosten-effektiv sind und daher empfohlen werden können. „Meine Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie die psychische Gesundheit als Grundlage unserer Gesellschaft durch digitale Anwendungen gefördert werden kann“, fasst die Medizinpädagogin und Gesundheitswissenschaftlerin zusammen.

Auszeichnung mit Preisgeld und Statue

Der Kulturpreis Bayern geht zurück auf den Kulturpreis Ostbayern, der erstmals 1959 vom Bayernwerk verliehen wurde. Seit 2005 verleiht das Bayernwerk in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Bayerischen Kulturpreis. Die Preisträgerinnen und Preisträger in der Sparte Kunst werden von einer Fachjury ausgewählt, während die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ihrer jeweiligen Hochschule, Universität oder Kunsthochschule benannt werden. Die Preise in der Sparte Kunst sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert, der Wissenschaftspreis mit jeweils 3.000 Euro. Neben dem Preisgeld erhalten alle Preisträger einen „Gedankenblitz“. Die so benannte Bronzestatue wurde vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer entworfen.

 

Bild (Alex Schelbert/Bayernwerk AG): Michael Hilger und Prof. Dr. Fanny Kählke von der Technischen Hochschule Deggendorf erhielten den Kulturpreis Bayern 2024 aus den Händen von Staatsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Vorstandsvorsitzendem Dr. Egon Leo Westphal (r.). Bildquelle: Alex Schelbert/Bayernwerk AG