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Gute Erfahrungen mit Lernen aus der Distanz

8.7.2016 |

Zwei Studierende der "Kindheitspädagogik" berichten – Morgen Infoabend im TCG

Grafenau. Das erste Semester des berufsbegleitenden Bachelor- Studiengangs "Kindheitspädagogik an der Technischen Hochschule Deggendorf ist erfolgreich abgeschlossen. Dabei haben die Studierenden neue Erfahrungen in vielerlei Hinsicht gemacht – vor allem in der Art des Studierens. 

Ihr Studium haben die 24 Studierenden berufsbegleitend im Weiterbildungszentrum der TH Deggendorf begonnen – aber nur ein Teil von ihnen sitzt in den Präsenzveranstaltungen direkt an der TH, die anderen Studierenden sind rund 50 km entfernt im Technologiecampus Grafenau (TCG). Per Videokonferenzanlage werden die Vorlesungen live und interaktiv übertragen. Oft brauchen die Studierenden gar nicht zur Hochschule zu kommen, denn Vieles findet auch in Webkonferenzen per Live-Übertragung nach Hause statt. Gänzlich nach eigenem Zeitplan werden Lerneinheiten im E-Learning am eigenen PC von zu Hause aus bearbeitet. 

Eine der Studierenden ist Petra Schötz. Sie schätzt dieses Deggendorfer Distance Learning Modell, so der vollständige Name des Forschungsprojekts DEG-DLM, das den Studiengang anbietet. "Nur so hatte ich die Möglichkeit, ein Studium zu machen. Ich wohne in Zwiesel, eine Anfahrt z.B. nach München, wäre für mich zeitlich überhaupt nicht möglich gewesen." Und die erste Skepsis gegenüber der Technik hat sich schnell gelegt. "Die Hemmung in der Videokonferenz ins Mikrofon zu sprechen, war rasch vorbei. Im iLearn der THD, der E-Learning-Plattform, ist immer ein roter Faden erkennbar, das ist nicht kompliziert. Und die Dozenten oder Techniker sind immer hilfsbereit und unterstützen." 

Ebenso wie Petra Schötz ist auch Anita Penzenstadler, von dem Studiengang überzeugt. "Den Umgang mit den neuen Medien zu erlernen, hat sich für mich auch im Beruf als nützlich erwiesen. Das konnte ich auch da gut umsetzen. Das Gute an dem Studiengang ist aber, dass neben all den technischen Kommunikationsmöglichkeiten der persönliche Kontakt zu den Mitstudierenden nicht zu kurz kommt." 

Alle Studierenden blicken schon auf ein längeres Arbeitsleben im Bereich Kindheitspädagogik zurück und haben einen reichen Erfahrungsschatz. Da werden auch neben dem Studium professionelle Informationen ausgetauscht und die Teilnehmenden bereichern sich gegenseitig. So hat auch Anita Penzenstadler schon so manchen Tipp weitergegeben, den sie als Fachberaterin für Kindertagesstätten parat hat. 

Den Entschluss zu fassen, auch noch nach vielen Jahren Berufserfahrung noch einmal zu studieren, scheint manchem auf den ersten Blick merkwürdig, doch die Gründe sind nachvollziehbar. Zunehmend wird von der Politik gefordert, dass Leitungsfunktionen z.B. in Kindertagesstätten nur noch von Personen mit Studienabschluss besetzt werden. Die geforderte Professionalität ist aber so auf dem Markt noch nicht verfügbar. Gleichzeitig ist das gesamte System in Veränderung. Es fehlen Fachkräfte, um die geforderten Kindertagesstätten und Kindergärten mit einem angemessenen Personalschlüssel zu besetzen. 

Andererseits gibt es durch den demografischen Wandel immer weniger Kinder. Und in den Schulen werden, wie von der Politik gefordert, immer mehr Betreuungsmöglichkeiten eingerichtet: Alles Gründe, weshalb Petra Schötz sich für das Studium entschieden hat. "Ich habe noch gut 20 Jahre Arbeitszeit vor mir und muss mich für die Zukunft gut aufstellen. Auch ist es mir ein persönliches Anliegen, mich weiterzubilden. In meiner Ausbildung wurde auf Vieles noch gar nicht geachtet. Ich habe viel mit Kindern aus problematischen Familienverhältnissen zu tun. 

Das Studium vermittelt mir viel vertieftes Hintergrundswissen, das in der Verknüpfung mit meinem Vorwissen und meinen Erfahrungen mir neue Ansätze in meiner praktischen Arbeit im Berufsalltag eröffnet. So zum Beispiel, wenn ich nun etwas über die neuronale Entwicklung des Gehirns gelernt habe und daneben etwas über die Moralentwicklung. Jetzt kann ich alles nachvollziehbar zuordnen und weiß, wie sich Störfaktoren in der Entwicklung auf kindliches Verhalten auswirken können. Das ist jetzt nicht mehr nur Alltagswissen, sondern wissenschaftlich fundiert." 

Auch Anita Penzenstadler hat ihre Studienarbeit zum Thema Konfliktmanagement gleich ihren Kolleginnen auf einer Fachberaterkonferenz vorgestellt. 

Beide Studierende sind sich einig: Das Studium ist zu empfehlen. Sicher muss bei einem berufsbegleitenden Studium Einiges beachtet werden. "Meine Familie unterstützt mich und die Kinder sagten: Mama, mach das!" Aber das Zeitmanagement muss stimmen. "Es kommt immer etwas dazwischen, da müssen Zeitpuffer eingebaut werden", so Anita Penzenstadler. 

Auch die Unterstützung von den Arbeitgebern und vor allem der Kollegen ist unabdingbar. "Wenn Präsenztermine auf den Freitag fallen, dann ist es schon wichtig, wenn die anderen Mitarbeiter Verständnis zeigen und für einen einspringen", so Petra Schötz. Viele Arbeitgeber schätzen die Motivation zur Weiterbildung bei ihren Mitarbeitern. Sie haben den Mehrwert für ihre Einrichtung durchaus erkannt. 

Der berufsbegleitende Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik richtet sich an das pädagogische Personal z.B. von Kindergärten, in der Regel Erzieher/innen. Wer sich näher darüber informieren möchte ist herzlich eingeladen zum Informationsabend am Technologiecampus Grafenau am Donnerstag, 29. September, um 18 Uhr. Weitere Termine und Informationen bei Gabriele Weng,  0991/3615-769 oder unter https://www.th-deg.de/de/weiterbildung/bachelorstudiengaenge/kindheitspaedagogik. 

28.09.2016 | PNP – FRG/Regionalausgabe