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Spicken erlaubt: Wie die Natur der Technik hilft

5.3.2015 |

20150305-tdf bionikSpannende Vorträge heute beim "Tag der Forschung" an der TH Deggendorf

Von der Natur lernen, um die Technik zu verbessern: Das steckt hinter dem Forschungsgebiet Bionik, mit dem sich an der Technischen Hochschule Deggendorf die Arbeitsgruppe Bionik befasst. Welchen Nutzen man aus dieser Forschung für die Produktoptimierung ziehen kann, erklärt Diplom-Biologin Kristina Wanieck, die seit 2009 am Technologiecampus Freyung in Sachen Bionik forscht, heute in einem Kurzvortrag anlässlich des "Tags der Forschung".

Das Forschungsprojekt "FOSorg − Funktionelle Oberflächen durch Selbstorganisation – Easy to clean-Oberflächen" befasst sich mit
diesem Thema. Der Titel klingt erstmal schwierig. Tatsächlich geht es aber um einen relativ einfachen Sachverhalt. Wie muss eine Oberfläche gestaltet sein, damit sie kaum Schmutz annimmt oder sich dieser leicht entfernen lässt? "Aus der Natur ist bekannt, dass unter anderem Pflanzen wie Lotus, Maiglöckchen, Kohl und Brunnenkresse einen selbstreinigenden Effekt zeigen. Dieser wird allgemein als 'Lotuseffekt' bezeichnet", sagt Kristina Wanieck. Um einen solchen Effekt von der Biologie in die Technik zu übertragen, bedarf es intensiver Forschungsarbeit.

Dabei befasst sich das Projekt mit Polymeren – Kunststoffen also. "Es geht darum, zu erforschen, wie sich Kunststoffe so verändern lassen, dass durch Selbstorganisation an der Oberfläche dieser leichtreinigende Effekt erzielt wird", erklärt die Diplom-Biologin. Die Ergebnisse sollen auch ermöglichen, dass dieser Effekt rohstoffschonend und preiswert erzeugt werden kann. Anwendung sollen diese Ergebnisse in der Automobilbranche finden.

Der Anstoß zu dem Forschungsprojekt kam aus der Industrie, gemeinsam wurde dann das Konzept entwickelt. Was genau alles dahintersteckt, wie geforscht wird und was man mit den Ergebnissen anfangen kann, das wird ebenfalls beim Kurzvortrag am Tag der Forschung erläutert. Dabei reiht sich heute, Donnerstag, ab 12.30 Uhr im Josef-Rädlinger-Hörsaal ein Thema an das nächste – neben der Bionik auch über Mobilitätskonzepten der Zukunft, Energie und Nachhaltigkeit, Nanotechnologie und Neue Werkstoffe sowie im Bereich Industrie 4.0. Nach jedem Vortrag gibt es Gelegenheit, Fragen zu stellen und über das Gehörte zu diskutieren.

05.03.2015 | PNP−sas