5.2.2015 |
Wissenschaft trifft Kunst: Pilsner Designstudenten stellen am Chamer Campus aus
Ein freundlich nickender Roboter steht am Eingang zum Chamer Campus und lässt sich von Bürgermeisterin Karin Bucher den Kopf tätscheln. Doch Bucher ist beileibe nicht der einzige Gast an diesem Freitagmorgen. Das ungewöhniche Motto "Kunst trifft Wissenschaft" hatte mehr als 200 Besucher in den Campus gelockt. Zumeist waren es junge Erwachsene aus Ostbayern und Böhmen, die sich in der Hochschule am Regenufer umsehen wollten.
"Technik braucht ein schönes Erscheinungsbild"
Der Campus hat sich voll und ganz der Technik verschrieben. Kunst wird hier nicht produziert. Also nutze Firsching die Kontakte zur Partneruni in Pilsen. Diese verfügt über einen exzellenten Design-Studiengang. Die böhmischen Studenten lieferten also die Kunstwerke für das gestrige Veranstaltungsmotto und stellten unter Beweis, dass Kunst und Wissenschaft zusammenpassen.
In früheren Zeiten sei das nie in Frage gestellt worden, betonte Professor Peter Firsching, Leiter des Technologie Campus, in seiner Begrüßung. Universalgenies wie Leonardo da Vinci hätten beide Materien ganz selbstverständlich vermischt. Und auch die Wissenschaftler heute bemühen sich um eine durchdachte Optik. Firsching verwies auf Auto- und Hausgerätehersteller, die bestrebt sind, beide Aspekte im Blick zu behalten. Denn: "Gute Technik braucht auch ein schönes Erscheinungsbild."
Firschings Kollege, Vilem Dostal, führte die Besucher durch die Hörsäle, die für einen Tag zur Ausstellungshalle wurden. Der gebürtige Tscheche ist als Dozent für Konstruktion an der Deggendorfer und Chamer Hochschule tätig. Denn immer mehr Studiengänge werden für eine internationale Klientel angeboten. In Cham sind es künftig vor allem die neuen Masterstudiengänge, bei denen Englisch als Unterrichtssprache vorgegeben ist. Damit fällt die Sprachbarriere weg.
Im Hörsaal wird Englisch gesprochen
Firsching und auch Dostal würden sich sehr wünschen, wenn sich künftig vermehrt tschechische Studenten am Chamer Campus einschreiben. Bislang hat noch keiner den Sprung gewagt. Um die Werbetrommeln noch mehr zu rühren, waren am Freitag nicht nur Gymnasiasten aus dem Landkreis Cham sowie Studenten aus Deggendorf eingeladen, sondern auch angehende Abiturienten aus dem Gymnasium Domazlice.
Umgekehrt geht der Weg freilich auch. Bayerische Studenten, die ihre Kenntnisse in Sachen Design vervollständigen wollen, können das an der westböhmischen Uni tun.
Quelle: Chamer Zeitung