23.5.2017 |
Bayerische Kultur kein Auslaufmodell
Laptop und Lederhosn haben es nicht einmal mehr in Niederbayern leicht. Angesichts der Leistungsfähigkeit von Smartphone und Tablett ist der tragbare PC fast schon ein Auslaufmodell. Und die Krachledernde, so schick sie sich beim Volksfestbesuch macht, wird beim besten Willen nicht alltagstauglich. Passt also die pointierte Alliteration des kulturellen Brückenschlags zwischen urwüchsiger bayerischer Lebensart und unaufhaltsamer Internationalisierung des Lebens überhaupt noch? Studierende des Studiengangs Medientechnik an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) haben im Rahmen ihrer Studienarbeiten einen Talk zur Thematik „Bayerische Kultur“ organisiert, der am Dienstag, 23. Mai, im Programm von Radio AWN von 21 bis 22 Uhr gesendet wird.
Dabei diskutieren Julia Müller (Geschäftsführerin von „Fuchsdefeswuid“) die Vintage-Dirndl entwirft, und Hans Obermeier, der unter anderem die Nibelungengeschichte auf Bayerisch herausgebracht hat, über Mundart, bayerisches Lebensgefühlt und seine möglichen Holprigkeiten im Alltagsleben. Mit dabei sind ferner der niederbayerische Musiker und Schriftsteller Tom Bauer sowie die Sängerin Helga Brenninger, die beide Bayerisch als eine künstlerische Darstellungsform pflegen und damit gerade nicht zum Auslaufmodell werden lassen wollen.
Auch diese Sendung ist Teil eines bereits sehr langen praxisnahen Studien- und Radioprojektes. Es ist jeweils dienstags ab 20 Uhr unter dem Format „Kultusbetrieb“ bei Radio AWN beziehungsweise jederzeit im Internet unter Radio Webwelle zu hören. Studierende an der THD erstellen die Inhalte, das sind stets mehrere Beiträge sowie Nachrichten aus und über das Studienleben in und um Deggendorf.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Krump produzieren die Studierenden in den Studios der Hochschule darüber hinaus pro Jahr mehrere Diskussionsrunden, die in unregelmäßiger Form brisante Themen aufgreifen. Die Talkrunde wurde diesmal von den Studierenden Dominik Zeus, Julia Ritter und Jonathan Schell organisiert und von Georg Hausmann, dem Geschäftsführer von Radio AWN, moderiert. Das komplexe Projekt wird übrigens seit Jahren von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien unterstützt.
22. Mai 2017 | THD-Pressestelle (PK)