10.9.2015 |
Hochschule stellt Studiengang ab dem Wintersemester auf digitale Produktion um
Der Campus Cham steht vor Veränderungen: Zu Beginn des Wintersemesters baut die Hochschule ihren bisherigen Studiengang Mechatronik auf den Schwerpunkt digitale Produktion um. "Wir haben festgestellt, dass der Themenschwerpunkt besser zu dem Anforderungsprofil passt, das unsere Industriepartner in der Region vorgeben", begründet Campusleiter, Professor Dr. Peter Firsching, die Entscheidung. Zudem können die Studenten in Cham künftig sogar ihren Master machen.
Firmen vor Ort brauchen Absolventen mit digitalem Wissen
Bislang haben sich die Studierenden am Chamer Campus der ganz klassischen Mechatronik gewidmet. Ebenso wie ihre Fachkollegen an der Hochschule Deggendorf, deren Ableger der kleine Technologie Campus an der Badstraße ist. Doch zum Wintersemester bekommt Cham einen Studiengang mit Alleinstellungsmerkmal: Mechatronik mit Schwerpunkt digitale Produktion. "Der Studiengang läuft dann auch nur in Cham", stellt Firsching zufrieden fest. Die angehenden Bachelor of Engineering können ihr Studium also vom ersten bis zum letzten Tag in Cham absolvieren.
Im Gegensatz zu den Schulen haben Hochschulen bei ihren Lehrplänen wesentlich mehr Gestaltungsfreiheit. "Für die Basisausbildung gibt es freilich einen Standard", versichert Firsching. Dass also ein fertiger Absolvent beispielsweise über Regelungstechnik oder Mechanik Bescheid wissen muss, ist Konsens unter den Hochschulen. Die vielen fachlichen Facetten dazwischen sind allerdings frei wählbar: In Cham hat sich das Team um Firsching die digitale Fertigung herausgepickt und für sich als künftigen Schwerpunkt festgelegt. "Mit dem Wissenschaftsministerim ist das auch so abgesprochen", versichert der Campusleiter. Nahtlos geht die Mechatronik im Herbst dieses Jahres damit in den neuen digitalen Studiengang über.
Überdies können die fertigen Absolventen nun am Campus auf ihren Bachelor noch den Master setzen. Auch mit diesem neuen Angebot will Firsching im Herbst starten. Allerdings unter einem Vorbehalt: "Das hängt von der Bewerberlage ab." Offen ist das Angebot für alle Akademiker - nicht nur für die Chamer Absolventen. "Unser Potential im eigenen Stall wäre nicht groß genug", gibt Firsching zu bedenken.
Dabei sind die Masterstudienplätze an sich deutschlandweit begehrt. Denn nicht jeder Bachelor wird zugelassen. Es braucht bestimmte Zugangsvoraussetzungen, allen voran einen guten Notenschnitt. "Der Erfahrung nach wird das bessere Drittel eines Jahrgangs zum Masterstudiengang zugelassen."
Mit 50 Studenten stößt der Campus an seine Kapazitätsgrenzen
Drei Semester - also eineinhalb Jahre - dauert der Weg zum Master. Firsching rechnet mit einer Gruppe von 25 bis 30 strebsamen jungen Leuten. Zusammen mit den Kollegen vom Bachelor-Studiengang reicht die Zahl der Campusnutzer damit künftig an die 50er Grenze. "Mehr ist auch nicht unterzubekommen", sieht Firsching seine Hochschule an Kapazitätsgrenzen stoßen, "dann müssten wir uns gegebenenfalls sogar um weitere Räume bemühen."
Während für diese Neuerung schon alle Weichen gestellt sind, hat Firsching weitere Ideen in petto. Beispielsweise einen berufsbegleitenden Studiengang additive Fertigung. Das Angebot richtet sich an Ingenieure, die ihr Wissen noch erweitern wollen. Auch ein weiterer Bachelor-Studiengang ist im Gespräch: das Studium technischer Vertrieb. Allerdings steckt Firsching bei dieser Idee noch ganz am Anfang aller Planungen.
Quelle: Chamer Zeitung