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Technologie Campi großer Gewinn für die Region

5.10.2012 |

CSU-Kreisvorstandssitzung am Technologie Campus Freyung: Dauerhafte Grundfinanzierung von 30 Prozent gefordert.

Im Rahmen einer Kreisvorstandssitzung führte CSU ein Fachgespräch mit dem Leiter des Technologie Campus Freyung, Prof. Dr. Wolfgang Dorner, Dipl.-Ing. (FH) Michael Fuchs vom Technologie Campus Spiegelau und Prof. Dr. Diane Ahrens vom Technologie Campus Logistik in Grafenau. „Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, im Landkreis Freyung-Grafenau einen Technologie Campus zu errichten, hatte weitreichende positive Folgen. Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass alle drei Technologiezentren ein Erfolg werden“, so CSU-Kreisvorsitzender Dr. Olaf Heinrich.

Prof. Dr. Wolfgang Dorner, Leiter des Technologie Campus Freyung, stellte die Arbeit der insgesamt sieben verschiedenen Arbeitsgruppen am TC Freyung vor. Er berichtete, dass inzwischen 40 Personen vom Campus beschäftigt seien und große Unternehmen wie BMW und Infineon zu den Kunden zählen. „Wir sind weit über Plan, diese Entwicklung war vor drei Jahren bei der Eröffnung des Technologie Campus nicht absehbar“, so Prof. Dorner. Insbesondere der Bereich Energie sei stark am Wachsen.So hat der Technologie Campus aktuell einen Zuschlag des Bundesforschungsministerium für ein Forschungsprojekt im Bereich Planung virtueller Kraftwerke erhalten. Ziel des Vorhabens ist es zu neuen Planungsmodellen für regenerative Energiesystems und Anlagenstandorte zu kommen, um diese später auch sinnvoll in das Stromnetz einbinden zu können.

Auch Dipl.-Ing. Michael Fuchs vom Technologie Campus in Spiegelau berichtete über die positiven Ergebnisse. Nach seinen Angaben sei die Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth ebenso gewinnbringend, wie die im Auftrag von Unternehmen durchgeführten Versuche. Der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende und TC-Fördervereinsvorsitzende aus Spiegelau, Karlheinz Roth, betonte, dass das große Engagement des Landkreises für die finanziell stark gebeutelte Gemeinde unverzichtbar gewesen sei, um das TAZ überhaupt finanzieren zu können. Professorin Dr. Diane Ahrens konnte über positive Gespräche zur Etablierung eines Technologie Campus in Grafenau berichten. Dort hat die Stadt Grafenau kostenlose Räumlichkeiten in Neudorf zur Verfügung gestellt, die aktuell von Prof. Ahrens und zwei Mitarbeitern genutzt werden. Ziel sei, in enger Abstimmung mit der Hochschule Deggendorf und der Staatskanzlei möglichst bald auch in Grafenau einen eigenen Technologie Campus etablieren zu können.

MdB Barthl Kalb stellte heraus, dass es seinerzeit Wissenschaftsminister Thomas Goppel gewesen sei, der sich für die Errichtung von Außenstellen der Hochschule Deggendorf im Landkreis Freyung-Grafenau und Regen entschieden habe. „Zwar haben wir alle erwartet, dass dieses Signal, Wissenschaftseinrichtungen in den Bayerischen Wald zu bringen, positive Auswirkungen haben würde. Dass ein solcher Ruck und eine solche Begeisterung durch den Landkreis gehen würden, hatte wohl niemand zu träumen gewagt.“ Er werde sich dafür einsetzen, „dass Grafenau einen vollwertigen Technologie Campus bekommt“, so MdB Kalb. Einstimmig beschlossen hat der CSU-Kreisvorstand Freyung-Grafenau die Forderung, dass der Freistaat Bayern auch nach der Startphase von fünf Jahren eine Grundfinanzierung für die Technologie Campi zur Verfügung stellen soll. „Ursprünglich wurden den Außenstellen jeweils rund 4,5 Millionen Euro Anschubfinanzierung zur Verfügung gestellt. Dazu mussten die Kommunen die Räumlichkeiten finanzieren, was sowohl in Spiegelau, als auch in Freyung in enger Partnerschaft von Landkreis und der örtlichen Kommune geschah. Jetzt stellt sich aber die Frage, wie die Technologie Campi über die fünf Jahre hinaus, für die die Anschubfinanzierung gedacht war, erfolgreich weiter geführt werden können“, erläuterte der Mauther Bürgermeister und designierte Landtagskandidat Max Gibis. Er formulierte das Ziel, dass die von den Technologie Campi geforderte Eigenfinanzierung nicht aus den Augen verloren gehen solle, jedoch nicht zu massiven Einschränkungen führen darf.

„Das Fehlen einer Grundfinanzierung führt zu einer erheblichen Schieflage. Während in den Ballungszentren unzählige Einrichtungen der angewandten Forschung und Entwicklung gefördert werden, ist für die Technologie Campi nach Auslaufen der Grundfinanzierung eine solche Unterstützung bisher nicht vorgesehen“, erklärte CSU-Kreisvorsitzender Dr. Olaf Heinrich. Der Zweck der Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen wird damit aber langfristig verfehlt.

„Wenn alles so bleibt wie bisher geplant, würde dies zu einer absurden Situation führen: Es wäre für ein Technologie Campus damit wirtschaftlich mittelfristig nicht tragbar, Unternehmen bei der Beantragung von Förderprogrammen in Kooperation mit der Hochschule zu unterstützen. Wenn in diesen Förderprogrammen davon ausgegangen wird, dass die Hochschule über kostenlose Räumlichkeiten und Equipment verfügt, dann ist dies an allen städtischen Hochschulen so, nicht aber an den Technologie Campi“, erklärte Dr. Heinrich. Vor diesem Hintergrund fordert der Kreisvorstand die Staatsregierung auf, die Technologie Campi nach Ablauf der Anschubfinanzierung mit einem Sockelbetrag von 30 Prozent der laufenden Kosten zu unterstützen. „Solch ein Finanzierungsmodell ist bei Frauenhofer Instituten bestens erprobt und hat sich bewährt. Dies würde bedeuten, dass die Technologie Campi nach wie vor wirtschaftlich arbeiten und 70 Prozent ihrer Einnahmen selber erzielen müssen. Die 30 Prozent Grundfinanzierung ist jedoch unverzichtbar, damit die so sinnvolle und von Anfang an geplante Zusammenarbeit mit Unternehmen auch wirklich stattfinden kann“, argumentierte der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Max Gibis.

Einen entsprechenden Antrag wird der CSU-Kreisverband für den im kommenden Jahr stattfindenden Landesparteitag der CSU formulieren, ebenso wendet sich der Kreisvorstand an die Bayerische Staatsregierung, um eine Beschlussfassung frühzeitig vor Auslauf der fünf Jahre Grundfinanzierung zu erreichen.

Der Waldkirchner Bürgermeister Josef Höppler fasste zum Schluss der Sitzung zusammen: „Die Technologie Campi sind ein Glücksfall für die ganze Region. Wir brauchen aber in Zukunft eine Grundfinanzierung, um den Betrieb auch langfristig finanzieren zu können. Ziel war es und muss es auch bleiben, dass die Standortgemeinden und der Landkreis nach fünf Jahren aus der Finanzierung ausscheiden und nicht mehr weiter belastet werden“, zeigte sich Josef Höppler überzeugt. - pnp

Quelle: Passauer Neue Presse, 06. Oktober 2012